Unterstützung für Manuela Schwesig: Bündnis verlangt mehr Hilfen für Alleinerziehende
Kirchen und Gewerkschaften: Ein breites gesellschaftliches Bündnis verlangt mehr Hilfen für Alleinerziehende. Die Evangelische und katholische Kirche sowie der DGB fordern eine Anhebung des Freibetrages.
Im Streit um den Ausbau der Familienleistungen erhält Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) nun Unterstützung durch ein breites gesellschaftliches Bündnis. Vertreter der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der Katholischen Bischofskonferenz und des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) fordern, Alleinerziehende besser zu unterstützen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat in seinen Haushalts-Eckwerten zwar eine Erhöhung des Kindergeldes geplant, lehnt aber Schwesigs Forderung ab, den Entlastungsbeitrag für Alleinerziehende anzuheben.
Das Gesetzgebungsverfahren solle „dafür genutzt werden, den Entlastungsbetrag für Alleinerziehende anzuheben“, sagte der Bevollmächtigte des Rats der EKD, Martin Dutzmann. Die gleiche Forderung erhob der Leiter des Katholischen Büros in Berlin, Prälat Karl Jüsten. Der Freibetrag sei „trotz gestiegener Lebenshaltungskosten seit seiner Einführung im Jahr 2014 nicht angehoben worden“, sagte Jüsten. Daher sei eine Anhebung „geboten“. Auch DGB-Vorstandsmitglied Annelie Buntenbach sagte, die Debatte müsse genutzt werden, um „Alleinerziehende und ihre Kinder besser zu unterstützen“. Zudem regten Dutzmann und Jüsten an, die „komplizierten Regelungen zum Kinderzuschlag zu vereinfachen“. Der Zuschlag soll verhindern, dass arbeitende Eltern mit geringem Einkommen unter die Bedarfsgrenze rutschen und von Hartz-IV-Leistungen abhängig werden.
Hans Monath