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Nach ihrer elftägigen Evakuierungsmission sind die Einsatzkräfte der Bundeswehr aus Afghanistan nach Deutschland zurückgekehrt.
© Axel Heimken/AFP

Drei Maschinen nach Kabul-Einsatz gelandet: Bundeswehr-Soldaten sind zurück in Deutschland

Für ihre bislang größte Evakuierungsmission verlegte die Bundeswehr 454 Einsatzkräfte nach Kabul. Die meisten sind nun zurück in der Heimat.

Nach dem Ende der Evakuierungsmission in der afghanischen Hauptstadt Kabul sind die meisten deutschen Soldatinnen und Soldaten nach Deutschland zurückgekehrt. Auf dem Luftwaffenstützpunkt Wunstorf bei Hannover landeten am Freitagabend kurz vor 20 Uhr drei Militärmaschinen.

Für den Rückflug der Soldaten nach Deutschland wurden ein Airbus A310 der Luftwaffe und zwei Militärtransporter A400M eingesetzt. An Bord eines Flugzeugs war nach Militärangaben auch Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer.

Die Einsatzkräfte waren in Taschkent gestartet, der Hauptstadt von Usbekistan. Dort hatte die Bundeswehr ein Drehkreuz eingerichtet, um in kurzen Shuttleflügen Deutsche und bedrohte Afghanen aus Kabul auszufliegen. Nach Bundeswehrangaben waren an der Evakuierungsmission 454 Einsatzkräfte beteiligt, darunter 19 Soldatinnen. Ein Teil der Einsatzkräfte und des Materials befindet sich noch in Taschkent.

Unter der Führung von Brigadegeneral Jens Arlt waren die Einsatzkräfte an der bisher größten militärischen Evakuierungsmission der Bundesrepublik beteiligt. Bei der Ankunft in Wunstorf wurden sie unter anderem von Generalinspekteur Eberhard Zorn, der Wehrbeauftragten Eva Högl sowie weiteren Politikerinnen und Politikern begrüßt.

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Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) dankte den Kräften der Evakuierungsmission für ihren schweren Einsatz. Ihr sei in Gesprächen deutlich geworden, dass die Soldatinnen und Soldaten, die Diplomaten aus Kabul sowie Polizisten „Unfassbares gesehen und erlebt haben und dass sie Unglaubliches geleistet haben“, sagte Kramp-Karrenbauer am Freitagabend auf dem Fliegerhorst Wunstorf bei Hannover.

Die Männer und Frauen unter dem Kommando von Brigadegeneral Jens Arlt, dem Kommandeur der Luftlandebrigade 1, hätten volles Vertrauen bekommen und „dieses Vertrauen und alle Erwartungen, wie wir in sie gesetzt haben, mehr als erfüllt“. Kramp Karrenbauer sagte auch: „Die ersten Gedanken auch an dem heutigen Abend gelten den Opfern des fürchterlichen Terroranschlags gestern, sowohl den zivilen Opfern aber natürlich insbesondere auch den amerikanischen Kameraden, mit denen diese Operation vor Ort Seite an Seite durchgeführt

Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wandte sich an die Soldaten: „Unser Land ist stolz auf Sie“, schrieb Steinmeier auf Facebook und Instagram. „Danke für Ihren mutigen Einsatz in einer sehr gefährlichen Mission - wie gefährlich, das hat nicht zuletzt der brutale Anschlag am Flughafen Kabul gezeigt. Gemeinsam mit unseren Verbündeten haben Sie tausende Menschen aus Afghanistan in Sicherheit gebracht.“

Mehr als 5300 Menschen in Sicherheit gebracht

Mit ihren Transportflugzeugen vom Typ A400M hatte die Bundeswehr im Verlauf des knapp zweiwöchigen Einsatzes laut Verteidigungsministerium mit 37 Flügen mehr als 5300 Menschen in Sicherheit gebracht. Darunter waren rund 500 deutsche Staatsbürger, etwa 4000 Afghaninnen und Afghanen und weitere Menschen aus insgesamt 45 Nationen.

Die Bundeswehr hatte für den Einsatz nach eigenen Angaben Soldatinnen und Soldaten aus mehreren Bereichen in die Region entsandt - Fallschirmjäger, Soldaten des Kommandos Spezialkräfte (KSK), Feldjäger, Krisenunterstützungsteams, Sanitäter, Militärpolizei und Angehörige der Luftwaffe.

Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr am Flughafen Kabul war am Donnerstag nach elf Tagen zu Ende gegangen. Die Rettungsaktion soll aber weiter gehen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes warten noch rund 300 Deutsche und mehr als 10.000 Afghanen auf eine Ausreise nach Deutschland.

Die Bundesregierung führt dazu über den Entsandten Markus Potzel Verhandlungen mit dem politischen Arm der Taliban im Golfstaat Katar. Die Taliban haben nach dessen Angaben bereits zugesagt, Afghanen mit gültigen Ausweispapieren auch nach dem 31. August - also dem Stichtag für den Abzug der US-Truppen - außer Landes zu lassen. (dpa/AFP)

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