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Die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer einigten sich auf einen sechswöchigen Testbetrieb mit einer Auslastung der Stadien von maximal 20 Prozent ihrer Zuschauerkapazitäten.
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Sachsen-Anhalt will auch Diskotheken öffnen: Bundesliga darf Fans in die Stadien lassen

Wochenlang wurde über eine bundeseinheitliche Lösung bei der Rückkehr der Fans in Stadien und Hallen diskutiert. Nun gibt es einen Kompromiss.

Eigentlich hatte sich Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Länder-Regierungschefs darauf verständigt, vorerst keine Zuschauer bei Fußball-Bundesligaspielen zuzulassen. Doch wegen des regional sehr unterschiedlichen Corona-Infektionsgeschehens und zahlreicher Forderungen aus der Sportwelt wird es bereits zum Saisonauftakt am Wochenende bundesweit zu Testläufen mit Publikum kommen.

Die Chefs der Staatskanzleien der Bundesländer einigten sich auf einen sechswöchigen Testbetrieb mit einer Auslastung der Stadien von maximal 20 Prozent ihrer Zuschauerkapazitäten.

Es dürfen nur personalisierte Tickets verkauft werden, um Kontakte bei Infektionen zurückverfolgen zu können. Wenn jemand ein ausgefeiltes Hygienekonzept vorweisen könne, sei es meistens schwer, ein absolutes Verbot durchzusetzen, hatte Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) zuvor die Wende angedeutet.

In dem Beschlusspapier, das dem Tagesspiegel vorliegt, wird für das Zulassen von Zuschauern eine regionale Obergrenze von 35 Neuninfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen genannt. Sollte dieser Wert in einem Ort überschritten werden und sich das Infektionsgeschehen nicht klar lokalisieren lassen, dürfen hier keine Zuschauer ins Stadion.

Auch in Hallen werden Zuschauer wieder zugelassen. „Das gilt nicht nur für Fußball, sondern auch für alle anderen Sportveranstaltungen“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) in Hannover.

Es gilt Maskenplicht und Alkoholverbot

Pflicht ist das Tagen einer Maske, 1,50 Meter Abstand zwischen den Plätzen, zudem gilt ein Alkoholverbot - und alkoholisierten Menschen soll der Einlass verweigert werden. Bei Hallen ist eine gute Lüftung sicherzustellen, der Test wird wissenschaftlich begleitet. Bisher war vor allem die Anreise vieler Fans in vollen Bahnen und Bussen als zu großes Risiko genannt worden - seit März waren wegen der Pandemie keine Zuschauer mehr in Stadien und Hallen zugelassen.

Eigentlich sollte eine Ende August eingesetzte Bund/Länder-Arbeitsgruppe bis Ende Oktober Vorschläge vorlegen, wie es hier weitergehen soll. Dort zuletzt war es bundesweit zu Alleingängen gekommen.

So hatten bereits vier Bundesligisten das Zulassen von Zuschauern zum Bundesliga-Auftakt am Wochenende angekündigt.

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Die Behörden in Leipzig (8500 Besucher), Frankfurt (6500), Berlin (5000) und Bremen (8500) segneten die Hygienekonzepte der jeweiligen Clubs ab. „8500 Zuschauer sind eigentlich nicht viel in einem Stadion, das sonst 42000 Menschen fasst, aber es wird großartig sein“, sagte Werder Bremens Verteidiger Ludwig Augustinsson.

Generell gibt es an der frischen Luft ein vielfach geringeres Ansteckungsrisiko, verwiesen wird auch auf zuletzt vielfach mildere Krankheitsverläufe als im Frühjahr . Sachsen-Anhalt will ab November auch alle Clubs und Diskotheken wieder öffnen. Das Besucherlimit liegt hier bei 60 Prozent der in der Betriebserlaubnis festgelegten Personenzahl.

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