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Gewaltbereit. Autonome demonstrieren im Oktober in Leipzig. Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen eine kriminelle Vereinigung, die sich in der Szene gebildet haben soll.
© Sebastian Willnow/dpa

Linksextreme bilden kriminelle Vereinigung: Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Leipziger Autonome

Nach gewaltsamen Attacken auf Rechtsextremisten wird eine Anführerin der Autonomen festgenommen. Die Bundesanwaltschaft durchleuchtet die Szene in Leipzig.

Die Bundesanwaltschaft ermittelt gegen Mitglieder der als besonders gewalttätig geltenden autonomen Szene in Leipzig. Am Donnerstag nahmen Beamte der Soko „LinX“ des Landeskriminalamts Sachsen die 25-jährige Lina E. fest und durchsuchten deren Wohnung sowie Räume von zwei weiteren Linksextremisten. Am Freitag kam Lina E. in Untersuchungshaft. Die Studentin und mehr als zehn weitere Personen aus der autonomen Szene stehen in Verdacht, einer im Januar 2019 gegründeten kriminellen Vereinigung anzugehören. Lina E. soll eine führende Rolle eingenommen haben.

Überfall auf Gaststätte in Eisenach

Die Bundesanwaltschaft wirft der Frau vor, mit zehn bis 15 weiteren Linksextremisten im Oktober 2019 in Eisenach (Thüringen) die Gaststätte „Bull’s Eye“ überfallen und mehrere Personen verletzt zu haben. Das Lokal gilt als Treffpunkt von Rechtsextremisten. Lina E. „und weitere Tatgenossen“ sollen zudem im Dezember den Betreiber der Gaststätte und dessen Begleiter attackiert haben. Zuvor soll die Frau in einem Leipziger Baumarkt Hämmer für den Angriff gestohlen haben. Schließlich habe Lina E. im Juni 2020 die Wohnanschrift einer „Zielperson“ in Leipzig für einen Anschlag ausgespäht. Es habe sich um einen Rechtsextremisten gehandelt, sagten Sicherheitskreise.

Mutmaßlich Autonome schlugen Prokuristin in deren Wohnung

Die autonome Szene wird vom Verfassungsschutz auf 250 Personen geschätzt. Das seien weit über die Hälfte der sächsischen Autonomen, heißt es im Jahresbericht 2019, den Landesinnenminister Roland Wöller (CDU) kürzlich vorstellte. Erwähnt wird auch der mutmaßlich von Autonomen verübte Angriff auf die Prokuristin einer Immobilienfirma in Leipzig. Am 3. November überfielen zwei vermummte Personen die Frau in ihrer Wohnung und schlugen ihr mit Fäusten ins Gesicht. Autonome bekannten sich im Internet zu der Tat. Der Angriff sei möglicherweise auch der kriminellen Vereinigung um Lina E. zuzuordnen, sagten Sicherheitskreise.

Auch heute noch Verfahren anhängig wegen Anschlägen der RAF

Die Bundesanwaltschaft führt derzeit Verfahren im zweistelligen Bereich gegen deutsche und ausländische Linksextremisten. In mehreren Fällen geht es um lange zurückliegende und bis heute nicht aufgeklärte Anschläge der Terrorvereinigung "Rote Armee Fraktion".

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