Johnson und Putin sprechen über Skripal: Britischer Premier schließt normale Beziehungen zu Russland aus
Seit fast zwei Jahren überlagert der Giftanschlag auf Skripal das russisch-britische Verhältnis. Nun haben sich Putin und Johnson erstmals getroffen.
Fast zwei Jahre nach dem Giftanschlag auf den russischen Ex-Agenten Sergej Skripal ist der britische Premierminister Boris Johnson weiterhin nicht bereit, das Verhältnis zu Russland zu normalisieren. Johnson sagte am Sonntag bei seinem ersten offiziellen Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande der Libyen-Konferenz in Berlin, die Beziehungen zwischen London und Moskau könnten sich erst normalisieren, wenn Russland seine "destabilisierenden" Aktivitäten beende.
Die Haltung der britischen Regierung zu dem Giftanschlag sei unverändert, sagte Johnson nach Angaben seines Büros. Er sprach demnach von einem "rücksichtslosen Einsatz von Chemiewaffen" und einem "dreisten Versuch", in Großbritannien "unschuldige Menschen zu ermorden." Ein solcher Anschlag dürfe sich "nicht wiederholen".
Skripal und seine Tochter Julia waren im März 2018 im südenglischen Salisbury dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok ausgesetzt worden. Beide überlebten den Anschlag nur knapp. Eine Britin, die ebenfalls mit Nowitschok in Kontakt gekommen war, starb hingegen Ende Juni 2018. Die britische Regierung macht den russischen Geheimdienst für den Anschlag verantwortlich. Moskau weist die Vorwürfe zurück. (AFP)