Nach Aussagen von Spahn und Drosten: Britische Virusvariante in Deutschland bisher nicht nachgewiesen
Der Gesundheitsminister sagt, die neue Covid-Mutation habe man in Deutschland noch nicht festgestellt. Virologe Christian Drosten äußert sich ebenfalls.
In Deutschland ist die neue Coronavirus-Variante, die sich derzeit in Großbritannien ausbreitet, nach Angaben von Gesundheitsminister Jens Spahn und Charité-Virologe Christian Drosten bisher nicht aufgetaucht.
Die Verbreitung könne Zufall sein, schrieb der Coronavirus-Experte Drosten auf Twitter. Die Mutationen verschafften dem Virus nicht zwingend einen Selektionsvorteil, auch wenn das möglich sei. Ein Selektionsvorteil kann dazu führen, dass sich ein Virus leichter ausbreiten kann.
Gesundheitsminister Spahn sagte am Sonntag in der „ARD“, die neue Coronavirus-Mutation sei bislang nicht in Deutschland nachgewiesen worden. „Die deutlich schnellere Übertragbarkeit, wie sie in diesem Fall vermutet wird, die würde natürlich viel verändern und deshalb ist es wichtig, den Eintrag nach Deutschland, auf Kontinentaleuropa zu unterbinden.“ Deshalb würden nun alle Flüge von Großbritannien und Südafrika nach Deutschland ab Mitternacht untersagt.
Es sei wichtig, die Erkenntnisse über die Virusvariante zu verifizieren und zugleich vorausschauend zu agieren. Man nehme die Meldungen aus Großbritannien sehr ernst, sagte Spahn. „Wir sind im intensiven Austausch auf allen Ebenen, auch mit den europäischen Kollegen“.
Ersten Analysen britischer Wissenschaftler zufolge verfügt die neue Variante über ungewöhnlich viele genetische Veränderungen, vor allem im Spike-Protein. Dieses Protein benötigt das Virus, um in Zellen einzudringen.
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Der in Großbritannien eingesetzte Impfstoffe des Mainzer Unternehmens Biontech erzeugt eine Immunantwort gegen genau dieses Protein. Deswegen gibt es die Befürchtung, dass der Impfstoff gegen die neue Variante möglicherweise nicht wirkt.
Nach Angaben des britischen Premierministers Boris Johnson gibt es aber keine Hinweise darauf. (dpa, Reuters)