Bürgerschaftswahl 2015: Bremer CDU sucht Spitzenkandidaten
Bei der Bremer CDU bahnt sich eine längere Diskussion über den Posten des Spitzenkandidaten zur Bürgerschaftswahl 2015 an - noch hat sich keiner gefunden. Bildungspolitiker Thomas vom Bruch wollte es machen - doch sein Arzt riet ab.
Siebeneinhalb Monate vor der nächsten Bürgerschaftswahl steht die Bremer CDU vor einem Scherbenhaufen. Während die SPD soeben fast einstimmig ihren Bürgermeister Jens Böhrnsen als Spitzenkandidaten nominiert hat, weiß die Opposition noch immer nicht, mit wem sie am 10. Mai 2015 in die Wahl ziehen soll. Nach und nach sind ihr mehrere denkbare Bewerber abhanden gekommen. Jetzt sucht sie händeringend nach einer Person, die innerparteilich breit unterstützt wird und die CDU aus ihrem Tief von 2011 herausholt.
Damals waren die Christdemokraten mit nur 20,4 Prozent der Wählerstimmen hinter den Grünen auf Platz drei gelandet – erstmals bei einer deutschen Landtagswahl. Schon damals hatte es vorher ein langes Hickhack um die Listen-Aufstellung gegeben.
Auch nach der vergeigten Wahl 2011 ging der Streit weiter. Die einen unterstützten die erfolglose Spitzenkandidatin und Politik-Seiteneinsteigerin Rita Mohr-Lüllmann (kurz RML genannt), die anderen den damaligen Fraktions- und Landesparteichef Thomas Röwekamp. In einer Mitgliederbefragung setzte sich die Frau schließlich gegen den Mann durch und löste ihn als Parteichef ab; Röwekamp blieb nur noch Fraktionsvorsitzender. Doch ein Dreivierteljahr später gab RML entnervt auf: Sie sei beim unterlegenen Röwekamp-Lager auf ein „Klima von Missgunst und aggressiver, unversöhnlicher Ablehnung“ gestoßen.
Neuer CDU-Chef wurde im November 2012 Ex-Wirtschaftssenator Jörg Kastendiek, und der brachte tatsächlich etwas Ruhe in die Partei. Eigentlich wäre der 50-Jährige jetzt auch der geborene Spitzenkandidat. Aber er möchte dafür nicht seinen Hauptberuf als Geschäftsführer einer großen Baufirma aufgeben. Auch Röwekamp will nach all den innerparteilichen Querelen nicht das Zugpferd spielen, sondern weiterhin nur seinen gut dotierten Posten als Fraktionschef bekleiden – neben seinem Hauptberuf als Rechtsanwalt und Notar.
Thomas vom Bruch wollte - sein Arzt riet ihm ab
Lange suchten die Parteioberen nach einem anderen Freiwilligen. Am Wochenende schienen sie auf einer Klausurtagung fündig zu werden: Der gesundheitlich etwas angeschlagene Bildungspolitiker Thomas vom Bruch sollte es werden. Der wollte wohl auch, aber sein Arzt riet ihm ab.
Blieb als möglicher Kandidat noch Ex-Umweltsenator Jens Eckhoff. Der 48-Jährige ist in Bremen bekannt wie ein bunter Hund. Er möchte aus der CDU eine „moderne Großstadtpartei“ machen, ist offen für Schwarz-Grün und rauchte mal demonstrativ fürs Regionalfernsehen eine Zigarre mit einem Grünen-Politiker. Doch auch er sagte am Wochenende ab: Er spürt zu starken Widerstand aus dem konservativen und dem Röwekamp-Lager.
Jetzt geht die Suche wieder von vorne los. Die Zeit drängt: Am 23. Oktober soll ein Landesparteitag die Spitzenkraft wählen. Inzwischen kursiert ein neuer Name: Elisabeth Motschmann. Mit ihren 61 Jahren steht die Bundestagsabgeordnete zwar nicht gerade für Aufbruch, aber als konservative Protestantin könnte sie vielleicht die Abwanderung von CDU-Wählern zur AfD stoppen.
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