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Holger Münch, Präsident des Bundeskriminalamtes (Archivbild)
© dpa/Gregor Fischer

Vor allem aus Syrien und Irak: BKA befürchtet neue Clankonflikte durch neu zugewanderte Täter

Das BKA registriert mehr Zuwanderer in Clan-Verfahren. Die Polizei stellt sich deshalb auf Auseinandersetzungen mit alt eingesessenen Clans ein.

Das Bundeskriminalamt (BKA) verzeichnet in Ermittlungsverfahren gegen kriminelle Clans eine steigende Zahl tatverdächtiger Zuwanderer. Dies sagte BKA-Präsident Holger Münch laut Vorabmeldung vom Montag in der ARD-Dokumentation "Beuteland – Die Millionengeschäfte krimineller Clans". Münch bezog sich auf Ermittlungsverfahren, die im Bereich der organisierten Kriminalität bundesweit gegen kriminelle arabische Clans geführt werden.

Der BKA-Präsident forderte, neue Entwicklungen im Bereich der Clankriminalität zu beobachten – auch wenn es mit Blick auf die steigende Zahl tatverdächtiger Zuwanderer noch keine verfestigten Strukturen gebe. Dem Bericht zufolge geht es vor allem um Zuwanderer, die in den vergangenen Jahren aus Syrien und dem Irak nach Deutschland kamen.

"In etwa einem Drittel der Verfahren sind auch Zuwanderer als Tatverdächtige aufgetaucht – und das bedeutet, wir müssen das Phänomen weiter sehr genau im Auge behalten", sagte Münch. Nach den Erfahrungen aus der libanesischen Zuwanderung seit den 70er Jahren dürfe man "solche Dinge nicht über Jahre laufen lassen – das ist, glaube ich, die große Lehre, die wir aus den Entwicklungen der letzten 30 Jahre ziehen müssen."

Der Essener Polizeipräsident Frank Richter berichtete in der ARD-Dokumentation von Beobachtungen der Polizei, wonach Zuwanderer den alteingesessenen arabisch-libanesischen Clans zunehmend Konkurrenz machen und sie unter Druck setzen. Während Zuwanderer aus dem Irak lange nur "als sogenannte Läufer" im Drogenhandel für die Altclans tätig gewesen sein, würden nun Gruppierungen beobachtet, welche "die Geschäfte zu übernehmen" versuchten.

Richter äußerte die Einschätzung, dass es bei Konflikten zwischen alteingesessenen Clans und den neuen Gruppen zu schweren Auseinandersetzungen kommen könne, weil die Zugewanderten zum Teil über "Kampferfahrung" verfügten. "Das ist natürlich noch mal eine ganz, ganz andere Qualität als das, was wir momentan haben." (AFP)

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