„Nicht übermütig werden“ in der Coronavirus-Krise: Bildungsministerin Anja Karliczek fordert Maskenpflicht für Schüler
Aus Sicht von Karliczek müssten Schüler überall Masken tragen, wo sie den nötigen Abstand nicht einhalten können. Deshalb nennt sie auch eine Ausnahme.
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek befürwortet in der Coronavirus-Krise eine Maskenpflicht für Schüler. „Aus meiner Sicht spricht viel dafür, dass überall dort, wo Schülerinnen und Schüler den Abstand nicht einhalten können, Masken getragen werden müssen“, sagte Karliczek dem „Spiegel“.
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Im Schulbus oder auf den Fluren wäre das ihrer Ansicht nach gegeben. In den Klassenzimmern könnten die Masken vielleicht auch einmal abgelegt werden, wenn die Lehrer ihre Schüler weit genug auseinander setzten. „Aber auch hier wäre ich vorsichtig – wie wir generell jetzt nicht übermütig werden dürfen.“
Alle müssten sich noch lange Zeit an strengere Regeln halten, sagte Karliczek: „Einen Impfstoff bekommen wir frühestens Anfang nächsten Jahres.“ Die Frage der Maskenpflicht müsse auch in dem Hygienekonzept beantwortet werden, das die Kultusministerkonferenz (KMK) Ende des Monats vorlegen will, forderte die CDU-Politikerin.
Bund und Länder hatten vereinbart, dass die KMK bis zum 29. April ein Konzept für die teilweise schon laufende schrittweise Wiederaufnahme des Schulbetriebs vorlegen solle, mit Empfehlungen für Infektionsschutz, Pausengestaltung, Schulbusverkehr und Klassengrößen.
Karliczek zeigt sich angesichts des massiven Unterrichtsausfalls in der Corona-Krise auch offen für Unterricht an Samstagen. Man dürfe „keine Option ausschließen“, sagte sie. „Das Schuljahr sollte für die Kinder kein verlorenes Schuljahr werden.“ Wenn Kinder abwechselnd zur Schule gingen, also nur jeden zweiten Tag, werde man womöglich den Samstag brauchen, um alle dreimal pro Woche zu unterrichten.
Zurückhaltend äußerte sich die Ministerin gegenüber Vorschlägen, die Sommerferien zu verkürzen. Es gebe noch ein paar andere Möglichkeiten, um den Unterrichtsausfall zu kompensieren, die solle man zunächst nutzen. „Es könnte zum Beispiel erst einmal an freiwillige Sommerkurse in den Ferien gedacht werden.“ (dpa, AFP)
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