US-Vizepräsident in Zypern: Biden glaubt an baldige Wiedervereinigung
Bei seinem Besuch auf Zypern unterstreicht US-Vizepräsident Joe Biden die strategische Bedeutung der Mittelmeerinsel. Er glaubt, dass die Teilung des Landes bald überwunden werden kann.
Die USA sehen gute Chancen für eine baldige Wiedervereinigung der seit fast 40 Jahren geteilten Insel Zypern. Es gebe „eine gemeinsame Basis für eine Überwindung der Inselspaltung“ sagte US-Vizepräsident Joe Biden am Donnerstagabend in Nikosia nach einem gemeinsamen Essen mit dem griechisch-zyprischen Präsidenten Nikos Anastasiadis und dem türkischen Volksgruppenführer Dervis Eroglu. Griechen und Türken auf der Insel verhandeln seit Februar über eine Friedenslösung für die Insel. Zypern ist geteilt, seit die Türkei im Sommer 1974 den Norden besetzte, um eine geplante Annexion der Insel durch Griechenland zu verhindern.
Die Einigungsgespräche sollen nun intensiviert werden. Die beiden Volksgruppenführer würden sich künftig zweimal im Monat treffen, kündigte Biden an. Es gebe noch viel zu tun, aber was er höre, gebe ihm „die Hoffnung, dass eine Lösung diesmal in Reichweite ist“, sagte der US-Vizepräsident.
Strategisch wichtiger Partner
Das Abendessen mit Anastasiadis und Eroglu fand im früheren Hotel Ledra Palace statt. Es liegt in der Pufferzone zwischen dem griechischen Süden und dem türkisch besetzten Norden und dient der Uno-Friedenstruppe auf Zypern als Hauptquartier. Einschusslöcher in der Sandsteinfassade des Hotels erinnern an die schweren Kämpfe während der türkischen Invasion. „Dieser Ort erinnert uns daran, dass die Verhältnisse nicht immer so waren, wie sie heute sind“, sagte Biden nach dem Essen. „Aber sie müssen nicht so bleiben. Es gibt einen besseren Weg.“ Eine Zypernlösung könne jedoch „nicht von außen kommen“, sagte Biden. „Der Frieden erfordert nicht nur das Engagement der Politiker sondern auch das der Bürger.“
Biden unterstrich die wachsende Bedeutung Zyperns als strategischer Partner der USA. Sie ergibt sich vor allem aus der Nachbarschaft der Insel zu Ländern wie Syrien, Libanon und Israel sowie Ägypten und Nordafrika. Aber auch die vor den Küsten Zyperns vermuteten Erdgasvorkommen wecken das Interesse der USA.
Biden wurde deshalb von dem für Energiepolitik zuständigen Staatssekretär Amos Hochstein begleitet. Die Erdgasvorkommen im östlichen Mittelmeer, die größtenteils in den Wirtschaftszonen Zyperns und Israels liegen, könnten Europa unabhängiger von russischen Gaslieferungen machen. Biden sieht in der Insel eine künftige „Drehscheibe“ für die Erdgasversorgung. Damit bekomme Zypern eine „Schlüsselrolle im östlichen Mittelmeer“.
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