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Innenminister Matteo Salvini dementiert jemals Geld von Russland bekommen zu haben.
© Andreas Solaro/AFP

Geld für Salvini: Bekam Italiens Innenminister ein Millionen-Geschenk aus Russland?

Ein Medienbericht legt nahe, dass Russland die rechtsextreme Lega in Italien finanzieren wollte. Parteichef Salvini bestreitet die Vorwürfe.

Eine Audioaufnahme, die der Nachrichtenseite BuzzFeed News vorliegt, könnte einen zweifelhaften Öl-Deal zwischen italienischen Politikern und Russland aufgedeckt haben. Aus Russland sollte der rechtsextremen Lega demnach Geld für den Europawahlkampf zugespielt werden.

Das Tape stammt vom 18. Oktober 2018, aufgenommen in einem Moskauer Hotel. Zu hören sind „drei Russen, drei Italiener“, wie der BuzzFeed-Journalist Alberto Nardelli berichtet.

Einer der Männer ist Gianluca Savoini, ein enger Vertrauter des italienischen Innenministers Matteo Salvini und Parteivorsitzender der rechtsextremen Partei Lega. Der Deal sieht den Verkauf von Öl im Wert von rund 1,5 Milliarden US-Dollar an das italienische Energieunternehmen Eni vor.

Über Rabatte der russischen Ölfirma sollten 65 Millionen US-Dollar übrig bleiben. Diese könne die Lega, so die Andeutung eines italienischen Gesprächspartners, zur Finanzierung ihres Europawahlkampfes verwenden.

Salvini streitet die Vorwürfe ab

Savoini wird in den italienischen Medien als Salvinis „Sherpa für Russland“ beschrieben. Laut BuzzFeed nutzt er einen WhatsApp-Avatar, der ihn händeschüttelnd mit Putin zeigt. Die russischen Männer, die laut BuzzFeed auf den Aufnahmen nicht identifizierbar sind, beschreiben Salvini enthusiastisch als den „europäischen Trump“. Ob die Lega jemals etwas vom russischen Öl-Geld bekommen hat, ist derzeit noch unklar.

Bisher stritt Salvini vehement ab, ausländisches Geld angenommen zu haben, um seine Partei zu finanzieren. „Ich habe es schon in der Vergangenheit beklagt, ich werde es auch heute, morgen und übermorgen tun: Ich habe nie einen Rubel, einen Euro, einen Dollar oder einen Liter Wodka an Finanzierung von Russland genommen“, erklärte er am Mittwoch.

Das italienische Wochenmagazin „L'Espresso“ hatte im Februar einen Bericht veröffentlicht, der nahelegte, dass Geld aus Russland für Salvinis Europawahlkampf geflossen sei. Salvini wies auch damals zurück, dass bei der Lega Gelder aus Russland angekommen seien. (mit dpa)

Joana Nietfeld

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