Grünen-Kanzlerkandidatin macht Druck: Baerbock hält Benachteiligung von Ungeimpften für legitim
Grünen-Kanzlerkandidatin Baerbock will wegen einiger Impfgegner nicht die Freiheitsrechte aller einschränken. Ihre Haltung zur Impfpflicht lässt sie offen.
Um die Impfquote zu erhöhen, hält Annalena Baerbock eine Benachteiligung von Ungeimpften für legitim. „Wenn alle ein Impfangebot bekommen haben, ist jedenfalls nicht auszuschließen, dass Geimpfte mehr Dinge tun können als die, die sich trotz der Möglichkeit nicht impfen lassen“, sagte die Kanzlerkandidatin der Grünen dem Tagesspiegel.
In dem Gespräch sagte sie weiter: „Es kann ja nicht sein, dass die Freiheitsrechte aller eingeschränkt werden, weil sich ein Teil nicht impfen lassen will.“
Wie sie zu einer Impfplicht steht, wie sie aktuell diskutiert wird, ließ Baerbock trotz Nachfragen offen. Die Grünen-Politikerin appellierte jedoch an die Erwachsenen, sich impfen zu lassen. "Impfen bedeutet Solidarität mit Kindern und chronisch Kranken - das sollte sich jeder vergegenwärtigen."
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Baerbock forderte zudem stärkere Anstrengungen bei der Impfkampagne. Dem Tagesspiegel sagte sie: „Wir müssen jetzt, wo das Impftempo nachlässt, die Anstrengungen verstärken.“ Ungeimpfte müsse man direkt ansprechen und vor Ort von einer Impfung gegen das Coronavirus überzeugen.
„Mit mobilen Impfteams und Impfangeboten direkt in Stadtteilzentren und Hochschulen, auf Marktplätzen und vor Supermärkten erreichen wir unentschlossene Menschen am besten.“ In diesem Zusammenhang forderte sie Bund und Länder auf, die Finanzierung der mobilen Impfteams „umgehend“ sicherzustellen.
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Zuletzt hatte bereits der Co-Vorsitzende der Grünen, Robert Habeck, Ungeimpfte aufgefordert, sich impfen zu lassen. Man habe in der ersten, zweiten und dritten Welle die Schulen geschlossen, um Erwachsene und Alte zu schützen. Jetzt, wo es Impfstoff für Erwachsene gebe, sei es solidarisch mit den Kindern, sich impfen zu lassen, so Habeck.
Angst vor den Folgen einer Impfung sei unbegründet: „Das ist jetzt eine erprobte, sichere Sache.“ Wer aus Trägheit auf eine Impfung verzichte, solle sich „endlich einen Tritt in den Hintern geben“, sagte Habeck.