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Saudi-Arabiens Kronprinz Mohammed bin Salman (rechts).
© SPA/dpa

Nach Angriffen auf Tanker: Auch Saudi-Arabiens Herrscher macht Iran verantwortlich

Erst die USA und Großbritannien, nun Saudi-Arabien: Der Iran habe mit den Angriffen diplomatische Bemühungen sabotieren wollen, sagt Kronprinz bin Salman.

Nach den USA und Großbritannien hat auch Saudi-Arabien den Iran beschuldigt, hinter den mutmaßlichen Angriffen auf zwei Tanker im Golf von Oman zu stecken. Der Iran habe auf die diplomatischen Bemühungen von Japans Regierungschef Shinzo Abe mit dem Angriff auf zwei Tanker reagiert, sagte der saudiarabische Kronprinz Mohammed bin Salman in einem am Sonntag veröffentlichten Zeitungsinterview.

Bin Salman versicherte in dem Interview mit der Zeitung "Ashark al Awsat", sein Land wolle "keinen Krieg in der Region". Riad werde aber "nicht zögern", gegen "jedwede Bedrohung unseres Volks, unserer Souveränität, unserer territorialen Unversehrtheit und unserer zentralen Interessen" vorzugehen.

Auf der norwegischen "Front Altair" und dem japanischen Tanker "Kokuka Courageous" hatten sich am Donnerstagmorgen im Golf von Oman Explosionen ereignet. Zur selben Zeit bemühte sich Japans Ministerpräsident Abe in Teheran um Vermittlung im Konflikt zwischen dem Iran und den USA. Washington und London warfen dem Iran vor, die beiden Schiffe angegriffen zu haben. Teheran weist die Vorwürfe zurück. Mit dem zweiten Vorfall dieser Art innerhalb eines Monats wächst die internationale Sorge vor einer Eskalation im Nahen Osten.

Die Besatzung des norwegischen Tankers "Front Altair" traf unterdessen in den Vereinigten Arabischen Emiraten ein. Nach Angaben der norwegischen Reederei Frontline flogen die 23 Besatzungsmitglieder der "Front Altair" von der der iranischen Hafenstadt Bandar Abbas am Samstag nach Dubai. Es gehe ihnen allen gut und sie seien im Iran gut behandelt worden, hieß es.

Beide Schiffe nahmen am Samstag Kurs auf die Vereinigten Arabischen Emirate. Die "Kokuka Courageous" soll nach Angaben der japanischen Reederei Kokuka in Fudschaira oder Chor Fakkan anlegen. Einem Bericht der iranischen Nachrichtenagentur Isna zufolge ist auch die "Front Altair dorthin unterwegs. Nach Angaben der Reederei wurde der Tanker inzwischen aus iranischen Hoheitsgewässern geschleppt.

USA haben Truppen in der Region verstärkt

Die Vorfälle im Golf von Omanfälle im Golf von Oman ereigneten sich einen Monat nach mutmaßlichen Sabotageakten gegen vier Schiffe vor der Küste der Emirate. Auch in diesen Fällen machten die USA sowie Saudi-Arabien den Iran verantwortlich. Die USA hatten zuvor ihre Truppen in der Golfregion unter Verweis auf eine angebliche Bedrohung durch den Iran massiv verstärkt.

Der Irak warnte, dass die aktuelle Eskalation zwischen den USA und dem Iran zu einem Erstarken der Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) führen könnte. "Sollte es wirklich zu Kampfhandlungen im Golf kommen, befürchten wir eine Kettenreaktion im Irak", sagte Laith Kubba, Sonderberater des irakischen Ministerpräsidenten, der Zeitung "Welt am Sonntag".

Eine solche Situation könne dazu führen, dass auch Milizen verschiedener Konfession im Irak zu den Waffen griffen, gab Kubba zu bedenken. Ein Ausufern der Gewalt würde auch ein Erstarken des IS zur Folge haben. "Diese Terroristen breiten sich immer dort aus, wo der Staat schwächer wird und das Chaos wächst." (AFP)

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