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Flüchtlinge vor der libyschen Küste
© dpa/Laurin Schmid

Nach "Lifeline"-Vorfall: Auch Flugzeug von Seenotrettern auf Malta festgesetzt

Malta geht härter gegen Seenotretter für Flüchtlinge vor. Nun darf auch ein Flugzeug von Aktivisten nicht mehr abheben.

Nach mehreren Schiffen von Flüchtlings-Hilfsorganisationen hat Malta ein Kleinflugzeug zur Sichtung von Migrantenbooten auf dem Mittelmeer festgesetzt. Nach Angaben der deutschen Organisation Sea Watch darf die "Moonbird" nicht mehr von Malta aus zu Erkundungsflügen starten.

Ein Regierungssprecher in Valletta bestätigte dies. Sea Watch betreibt die Propellermaschine vom Typ Cirrus SR 22 nach eigenen Angaben seit dem Frühjahr 2017 gemeinsam mit der Schweizer Humanitären Piloteninitiative (HPI). 2017 habe die "Moonbird" 119 Boote in Seenot gesichtet.

Mit der Entscheidung Maltas seien Aufklärungsflüge in der Region vor der libyschen Küste nun nicht mehr möglich, erklärte die Organisation. Vergangene Woche hatte Malta alle seine Häfen für Schiffe von Nicht-Regierungsorganisationen geschlossen.

Malta hat bereits dem Rettungsschiff "Sea Watch 3" das Auslaufen untersagt. Zuvor wurde die "Lifeline" festgesetzt, ebenfalls ein Rettungsschiff einer deutschen Hilfsorganisation. Malta hatte die "Lifeline" einlaufen lassen, nachdem das Schiff tagelang mit über 200 Flüchtlingen an Bord auf See blockiert war. Auch die neue Regierung in Rom hat die Häfen für Schiffe von Nicht-Regierungsorganisationen geschlossen.

Derweil sterben im Mittelmeer immer mehr Flüchtlinge. Laut Internationaler Organisation für Migration (IOM) kamen seit 19. Juni 483 Migranten auf der zentralen Route Richtung Italien ums Leben. Es müssten wieder mehr Rettungsschiffe unterwegs sein, um noch mehr Tote zu verhindern, twitterte IOM-Sprecher Flavio Di Giacomo. Vor allem die populistische italienische Regierung fährt seit ihrem Amtsantritt vor einem Monat eine harte Linie gegen Migranten und lässt keine NGOs mehr in ihren Häfen anlegen. (Reuters, dpa)

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