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Weniger gefördert. Im Sozialen Arbeitsmarkt sind Frauen unterrepräsentiert.
© Julian Stratenschulte/dpa
Exklusiv

Anteil im Sozialen Arbeitsmarkt nur bei 38 Prozent: Arbeitslose Frauen werden seltener gefördert

Von den Langzeitarbeitslosen ist die Hälfte weiblich. Gefördert werden Frauen über den Sozialen Arbeitsmarkt aber deutlich seltener als Männer.

Eine Förderung im Sozialen Arbeitsmarkt kann ein wichtiger Schritt sein, um nach langer Arbeitslosigkeit beruflich wieder Fuß zu fassen. Allerdings sind Frauen dabei stark unterrepräsentiert. Das bestätigte die Bundesregierung den Grünen im Bundestag auf eine entsprechende Anfrage. Obwohl die Hälfte aller Langzeitarbeitslosen weiblich ist, beträgt der Frauenanteil bei solchen Fördermaßnahmen nur 37,7 Prozent.

Dieser Befund sei „leider nicht überraschend, da Frauen auf dem Arbeitsmarkt grundsätzlich benachteiligt sind“ sagte die Fraktionssprecherin der Grünen für Arbeitnehmerrechte, Beate Müller-Gemmeke, dem Tagesspiegel. Dabei hätten Frauen „einen besonderen Unterstützungsbedarf, da sie durch Betreuungszeiten häufig längere Zeit aus dem Job waren“. Zudem bildeten Frauen den weitaus größten Anteil an den Alleinerziehenden und seien durch geringe Einkommen und die Organisation der Kinderbetreuung stärker belastet.

Im Februar 2019 seien 4617 Personen auf dem Sozialen Arbeitsmarkt gefördert worden, heißt es in der Regierungsantwort, die dem Tagesspiegel vorliegt. Darunter seien lediglich 1741 Frauen und darunter wiederum nur 457 weibliche Alleinerziehende gewesen.

Auf den höchsten Anteil weiblicher Geförderter kam Thüringen mit 52,1 Prozent. In Bremen betrug die Frauenquote dagegen nur 32,3 Prozent, in Brandenburg 32,6 Prozent. Berlin lag mit einem Frauenanteil von 42,3 Prozent im Ranking der Bundesländer auf Platz Vier.

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