Sachsen: Anklage nach tödlichem Messerangriff von Chemnitz erhoben
Die fatale Messerattacke auf einen 35-Jährigen löste Krawalle in Chemnitz aus. Die Staatsanwaltschaft wirft nun einem der Täter unter anderem Totschlag vor.
Mehr als vier Monate nach der Tötung eines Manns in Chemnitz und den nachfolgenden rechten Aufmärschen ist Anklage gegen einen Tatverdächtigen erhoben worden. Dem Syrer werden gemeinschaftlicher Totschlag sowie versuchter Totschlag und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft Chemnitz am Dienstag mitteilte. Er soll Ende August während eines Streits mit einem Messer auf den 35-jährigen Daniel H. eingestochen haben. H. starb unmittelbar nach der Tat.
Der Syrer sitzt seit Ende August in Untersuchungshaft. Ein weiterer Tatverdächtiger, ein Iraker, ist nach wie vor auf der Flucht. Nach ihm wird seit Monaten mit einem internationalen Haftbefehl gesucht. Auch er soll mit einem Messer auf H. eingestochen haben.
Das Tötungsdelikt erschütterte die sächsische Stadt. Es kam zu zahlreichen Demonstrationen in Chemnitz, die teilweise in Gewalttätigkeiten mündeten. Auch die AfD zog gemeinsam mit der fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung und anderen rechten Gruppen durch die Stadt. Mehrere Rechtsradikale wurden in Schnellverfahren wegen Zeigens des Hitlergrußes verurteilt. (AFP)