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Die in Belarus inhaftierte Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa ist am Mittwoch wegen "Gefährdung der nationalen Sicherheit" angeklagt worden (Archivfoto).
© dpa

Wegen „Gefährdung der nationalen Sicherheit“: Anklage gegen belarussische Oppositionelle Kolesnikowa erhoben

In Belarus ist die inhaftierte Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa angeklagt worden. Trotz internationaler Proteste sitzt sie in Untersuchungshaft.

Die in Belarus inhaftierte Oppositionspolitikerin Maria Kolesnikowa ist am Mittwoch wegen "Gefährdung der nationalen Sicherheit" angeklagt worden. Sie werde bis auf Weiteres in Polizeigewahrsam bleiben, teilte die belarussische Ermittlungsbehörde mit. Seit mehr als einer Woche befindet sich die 38-Jährige trotz internationaler Proteste in Untersuchungshaft.

Kolesnikowa ist eine Führungsfigur der Opposition und die letzte in Belarus verbliebene der drei Frauen, die den Wahlkampf gegen den autoritär regierenden Staatschef Alexander Lukaschenko geprägt hatten. Kolesnikowa hatte maßgeblich bei den Großdemonstrationen gegen den Präsidenten mitgewirkt. Bei Demonstrationen für ihre Freilassung gab es in den vergangenen Tagen zahlreiche Festnahmen.

Kolesnikowa war vergangene Woche nach Angaben der Opposition von Unbekannten in Minsk entführt worden. Laut Augenzeugen wurde die 38-Jährige an die Grenze gebracht, um dort gegen ihren Willen in die Ukraine abgeschoben zu werden. Als sie sich wehrte, sei sie festgenommen worden.

Zuletzt hatte Kolesnikowa angekündigt, Vertreter der Sicherheitsbehörden in Belarus wegen Entführung und Morddrohungen zu verklagen.

Seit der umstrittenen Präsidentschaftswahl am 9. August sieht sich Lukaschenko mit Massenprotesten konfrontiert. Hunderttausende Belarussen gehen regelmäßig gegen den seit 26 Jahren mit eiserner Hand regierenden Präsidenten auf die Straße, werfen ihm Wahlfälschung vor und fordern Neuwahlen. Insbesondere sonntags beteiligen sich zahlreiche Menschen an den Protesten. (AFP)

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