„Schneller vorangekommen als erwartet“: Ampel-Parteien wollen kommende Woche Koalitionsvertrag vorlegen
Trotz einiger „Konflikte“ halten die Ampel-Parteien an ihrem Zeitplan fest. Die Atmosphäre sei konstruktiv. Eine endgültige Einigung stehe kurz bevor.
Die mögliche künftige Ampel-Koalition hält an ihrem Plan fest, in der kommenden Woche einen Koalitionsvertrag vorlegen zu wollen. Das teilten die Generalsekretäre von SPD, Grünen und FDP in Berlin mit.
Alle drei äußerten sich zufrieden mit dem Stand der Verhandlungen - auch die Grünen, aus deren Reihen zwischendurch Kritik vor allem zu den Klima-Kompromissen gekommen war.
„Ich bin mit vielen der erreichten Zwischenstände zufrieden“, sagte Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner nach den bisherigen Verhandlungen. Er fügte hinzu: „Es ist noch manches dickes Brett zu bohren.“ Es gehe aber voran.
Seit Montag hatten die 21 Hauptverhandler die Ergebnisse von 22 Arbeitsgruppen beraten. Sie versuchen nun, offene Streitpunkte in dem Textentwurf von Klingbeil, Kellner und Wissing beizulegen. Kellner sprach von einer sehr guten und konstruktiven Atmosphäre. „Gründlichkeit geht auch vor Schnelligkeit“, betonte er.
Nach weiteren Beratungen an diesem Mittwoch und Freitag solle auch am kommenden Montag weiter getagt werden. Im Lauf der Woche strebten die Ampel-Partner dann an, zu einem Koalitionsvertrag zu kommen.
„Wir haben vieles schon geeint“
FDP-Generalsekretär Volker Wissing betonte, man wolle sich nicht hetzen lassen. Bisher seien die Gespräche aber „ein bisschen schneller“ vorangekommen, als er erwartet habe. Die Verhandlungen seien ein Kraftakt.
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Er habe aber „ein gutes Gefühl“, dass die drei Parteien die notwendige Präzision und Klarheit „mit dem ehrgeizigen Zeitplan in Einklang bringen“ könnten, so Wissing. „Das würde bedeuten, dass wir nächste Woche einen Koalitionsvertrag ausverhandelt haben.“
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Auch SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil zeigte sich überzeugt, den Zeitplan einhalten zu können. „Wir haben vieles schon geeint“, sagte er. Es gebe aber auch noch „Konflikte, über die wir intensiv reden werden“. Zugleich betonte Klingbeil: „Das kriegen wir hin, da bin ich fest von überzeugt“.
Über inhaltliche Einigungen oder Streitpunkte verrieten die Generalsekretäre nichts. Bis zur kommenden Woche wollten sie auch klären, welche Partei welche Ministerien übernehmen werde.
Ziel von SPD, Grünen und FDP ist, dass Olaf Scholz (SPD) in der Woche ab dem 6. Dezember zum Bundeskanzler gewählt und sein Kabinett vereidigt wird. Vorher wollen die Grünen ihre Mitglieder zum Koalitionsvertrag befragen, bei SPD und FDP entscheiden Parteitage über das Zustandekommen der Koalition. (dpa, AFP, Reuters)