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Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU)
© Fabian Sommer/dpa

Schäuble mit Kampfansage an Extremisten: „Alles tun, dass Juden sich bei uns sicher fühlen“

Bundestagspräsident Schäuble hat sich besorgt über die Situation von Juden geäußert. Gleichzeitig dürfe man den Antisemitismus unter Muslimen nicht ignorieren.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) hat zu verstärkten Anstrengungen für die Sicherheit der in Deutschland lebenden Juden aufgerufen. Es gelte "alles zu tun, dass Juden sich bei uns sicher fühlen", sagte Schäuble der "Neuen Osnabrücker Zeitung" anlässlich des jüdischen Chanukka-Fests. Er äußerte Verständnis über die Sorgen vieler Menschen jüdischen Glaubens wegen des Erstarkens und des Auftretens der rechtspopulistischen AfD.

Auch äußerte sich Schäuble besorgt darüber, dass rechtsextremes Denken offenkundig schon weit in die Gesellschaft eingesickert sei und manche Juden bereits über eine Auswanderung nachdächten. "Das hätte ich nicht für möglich gehalten in einem Land, zu dessen Vergangenheit Adolf Hitlers NS-Diktatur und der Holocaust gehören", sagte der Bundestagspräsident. Er selbst habe lange geglaubt, "dass Antisemitismus in Deutschland nie wieder einen Platz finden wird".

"Nun, da wir es leider anders erleben, muss die klare Ansage in Politik und Gesellschaft umso mehr lauten: Neonazismus, Faschismus und gewaltbereiten Extremismus akzeptieren wir unter gar keinen Umständen", forderte Schäuble. Es sei zwar ein "schlimmes Signal", dass Synagogen oder andere jüdische Einrichtungen von Polizisten geschützt werden müssten, aber dies sei aus Sicherheitsgründen notwendig. "Leider ist unsere Gesellschaft gewalttätiger geworden, außerdem werden verstärkt Konflikte dieser Welt in unser Land getragen", sagte der CDU-Politiker.

Er verwies dabei neben dem wieder stärker gewordenen Rechtsextremismus auch auf Antisemitismus unter einigen muslimischen Zuwanderern. "Wir sollten uns davor hüten, bei diesem sensiblen Thema zu pauschalisieren, aber wir dürfen auch nicht die Augen davor verschließen, dass es eine politisch geschürte Radikalisierung unter Muslimen gibt", sagte Schäuble. Er begrüßte geplante Maßnahmen der Bundesregierung gegen gewaltbereiten Rechtsextremismus und Hasskriminalität.

Das Chanukka- oder Lichterfest begann am Sonntag und dauert bis zum kommenden Montag. (AFP)

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