AfD-Mitbegründer in Hamburg: Aktivisten stören auch Luckes zweite Vorlesung
Trotz Polizeikontrollen konnten 10 bis 15 linke Demonstranten in die Vorlesung des AfD-Gründers stürmen. Sie skandierten „Kein Recht auf Nazipropaganda“.
Die Vorlesung von AfD-Mitbegründer und Wirtschaftsprofessor Bernd Lucke an der Universität Hamburg ist am Mittwoch erneut gestört worden. Etwa 10 bis 15 linke Demonstranten drangen 30 Minuten vor Ende der Vorlesung in den Saal ein und skandierten Sprüche wie „Kein Recht auf Nazipropaganda“, wie ein Augenzeuge berichtete. Lucke beendete die Vorlesung, verließ den Saal und fuhr mit einem Wagen davon.
Zunächst hatte Lucke seine Vorlesung über Makroökonomik ohne Störung beginnen können. Die Universität hatte ihre Sicherheitsmaßnahmen eng mit der Polizei abgestimmt und ausgeweitet. So gab es vor Beginn der Vorlesung Einlasskontrollen, damit nur angemeldete Studierende Zutritt zum Vorlesungssaal erhalten.
Bei seiner ersten Vorlesung nach seiner Rückkehr an die Universität vor einer Woche war Lucke als „Nazi-Schwein“ beschimpft, körperlich bedrängt und am Reden gehindert worden. An dem Protest beteiligt waren auch Mitglieder der „Antifaschistischen Aktion“ (Antifa). Die Studierendenvertretung Asta hatte damals zu einer Kundgebung vor dem Hauptgebäude der Uni aufgerufen.
Leute zum Schweigen zu bringen, ist keine Form politischer Auseinandersetzung. Wenn der Staat die Demokratie schützen will, dann muss er auch den öffentlichen Diskurs schützen.
schreibt NutzerIn Gophi
Einen Auftritt von FDP-Chef Christian Lindner in Hamburg hatte die Universität abgesagt. Dieser sei nicht genehmigt gewesen. Universitäten seien Orte des wissenschaftlichen Diskurses auf der Grundlage von wissenschaftlicher Expertise, teilte Uni-Präsident Dieter Lenzen mit. "Nicht jedoch ist die Universität ein Ort für politische Streitigkeiten zwischen Parteien." (dpa)