zum Hauptinhalt
Das fraktionslose AfD-Mitglied Wolfgang Gedeon spricht im Landtag bei einer Plenarsitzung.
© Marijan Murat/dpa

Alternative für Deutschland: AfD will Gedeon aus Partei werfen

Der baden-württembergische Landtagsabgeordnete Gedeon hält die Gruppe "Juden in der AfD" für problematisch. Jetzt versucht die AfD erneut, ihn loszuwerden.

Die AfD hat einen neuen Anlauf genommen, um den Stuttgarter Landtagsabgeordneten Wolfgang Gedeon wegen Äußerungen über Juden aus der Partei zu werfen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur sprach sich der Bundesvorstand der Partei am Montag in einer Telefonkonferenz einstimmig für ein Parteiausschlussverfahren aus.

Antisemitismusvorwürfe gegen Gedeon hatten 2016 vorübergehend zur Spaltung der AfD-Fraktion im baden-württembergischen Landtag geführt. Gedeon gehört dem Landesparlament derzeit als fraktionsloser Abgeordneter an. Er ist aber weiter Mitglied der AfD.

Zuletzt hatte er in der Partei mit Kritik an der Gründung einer Vereinigung jüdischer AfD-ler für Unruhe gesorgt. Gedeon hatte die Gründung der Vereinigung als „problematische Angelegenheit“ bezeichnet. Auf seiner Facebook-Seite schrieb er: „Im günstigsten Fall ist diese Gründung überflüssig wie ein Kropf, im ungünstigsten Fall handelt es sich um eine zionistische Lobbyorganisation, die den Interessen Deutschlands und der Deutschen zuwider läuft.“ Begleitet von massiver Kritik jüdischer Organisationen war am 7. Oktober in Wiesbaden die parteiinterne Bundesvereinigung „Juden in der AfD“ gegründet worden.

Einen Antrag des AfD-Landesvorstandes auf Parteiausschluss für Gedeon hatte das Landesschiedsgericht Anfang 2018 unter Verweis auf formale Gründe zurückgewiesen. In erster Instanz ist jetzt erneut das Landesschiedsgericht zuständig. Zuletzt hatten sich vor allem Bundestagsfraktionschefin Alice Weidel und AfD-Chef Jörg Meuthen dafür ausgesprochen, Gedeon aus der Partei auszuschließen. (dpa)

Zur Startseite