Politbarometer: 82 Prozent der Deutschen sehen USA nicht als verlässlichen Partner
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Wie das aktuelle Politbarometer zeigt, gibt es kein Vertrauen in die USA unter Donald Trump. Punkten kann hingegen die CSU.
Das Vertrauen der Bundesbürger in die USA ist dramatisch gesunken. Für 82 Prozent, darunter Mehrheiten in allen Parteianhängergruppen, sind die USA für Deutschland kein verlässlicher politischer Partner, wie das am Freitag veröffentlichte Politbarometer von ZDF und Tagesspiegel ergab. Nur 14 Prozent halten die USA demnach für verlässlich.
Nach dem Ausstieg der USA unter Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran wollen die übrigen Unterzeichnerstaaten am Abkommen festhalten. Knapp zwei Drittel der Befragten (65 Prozent) sind der Meinung, dass das gelingen wird, 28 Prozent sind skeptisch.
Insgesamt 94 Prozent der Befragten halten ein geschlossenes Auftreten der Europäischen Union (EU) in außenpolitischen Fragen für sehr wichtig oder wichtig. Nur 20 Prozent gehen allerdings davon aus, dass die Staatengemeinschaft nach außen hin in Zukunft geschlossener agieren wird, 26 Prozent rechnen eher mit weniger Geschlossenheit, für 51 Prozent wird sich da nicht viel ändern.
63 Prozent für schärfere Flüchtlingspolitik
Die Bundesbürger unterstützen zudem die Forderung der CSU nach einer deutlich strengeren Flüchtlingspolitik. 63 Prozent stimmten in der am Freitag veröffentlichten Umfrage dem CSU-Kurs zu, 32 Prozent lehnten ihn ab. Besonders hoch fiel die Zustimmung bei den Anhängern der AfD (85 Prozent) aus.
Auch die meisten Anhänger von Union (68 Prozent) und FDP (69 Prozent) sowie 50 Prozent der SPD- und 46 Prozent der Linke-Anhänger stellten sich in dieser Frage hinter die CSU. Die Anhänger der Grünen sprachen sich mehrheitlich gegen ein härteres Vorgehen (64 Prozent) aus.
SPD liegt weiter bei 20 Prozent
Wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union unverändert auf 34 Prozent und die SPD bliebe bei 20 Prozent. Die AfD könnte zulegen auf 14 Prozent (plus eins), die FDP auf acht Prozent (plus eins). Die Linke würde dagegen einen Punkt abgeben auf neun Prozent, und auch die Grünen verschlechterten sich auf jetzt zwölf Prozent (minus eins).
Die Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen befragte von Dienstag bis Donnerstag 1200 zufällig ausgewählte Wahlberechtigte. Die Befragung ist repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der Fehlerbereich beträgt bis zu drei Prozentpunkte. (Tsp, AFP)