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Saskia Ludwig (CDU) tritt im Promi-Wahlkreis 61 an.
© Ottmar Winter PNN

Kommentar | Total lokal: Saskia Ludwig hat nur eine Chance

Die CDU-Bewerberin startet am Montag in den Wahlkampf. Im Promi-Wahlkreis 61 tritt Ludwig als „Die von hier“ an. Eine andere Möglichkeit bleibt ihr nicht. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Marion Kaufmann

Angriff ist in dem Fall nicht die beste Verteidigung, sondern die einzige Chance. Derzeit sehen Prognosen im prestigeträchtigen Promi-Wahlkreis 61 einen Zweikampf zwischen den Kanzlerkandidaten von Grünen und SPD, Annalena Baerbock und Olaf Scholz, voraus. Wenn sie im Bundestag bleiben will, muss CDU-Bewerberin Saskia Ludwig, derzeit als Nachrückerin von Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen im Bundesparlament, das Direktmandat gewinnen. Platz 7 auf der CDU-Landesliste reicht nicht.

Ludwig muss in Potsdam auf Sieg setzen – und auf das einzige Mittel, das ihr bleibt, um Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen: eine total lokale Kampagne mit – das muss man sagen – gut gemachten Videoclips. Als „Die von hier“, als Gegenangebot zu den Politikern „auf Durchreise“ tritt sie an. Mit dieser Formulierung auch Kontrahentin Annalena Baerbock die Lokalkenntnis abzusprechen, trägt aber nicht. Die Grüne lebt seit Jahren in der Landeshauptstadt, tritt bereits zum dritten Mal hier als Direktkandidatin an. 

Tatsache ist aber: Sowohl Baerbock als auch Scholz werden bundesweit Gesicht zeigen müssen, selbst ihre Funktionen als Brandenburger Spitzenkandidaten ihrer Parteien werden sie kaum durch ständige Präsenz auf märkischen Marktplätzen ausfüllen können. Eine Lücke für Ludwig? Womöglich. Aber ein Blick zurück zeigt eben auch: 2017, als keine Bundespromis in Potsdam und Umgebung antraten, hat es fürs Direktmandat auch nicht gereicht.

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