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Saskia Ludwig tritt zur Bundestagswahl wieder als Direktkandidatin an
© Andreas Klaer

Bundestagsabgeordnete erklärt sich: Warum Saskia Ludwig auf einer Masken-Deal-Liste auftaucht

Die CDU-Politikerin setzte sich für eine Potsdamer Firma ein, die Masken an das Bundesgesundheitsministerium lieferte - aber bis heute um die Rechnung streiten muss.

Potsdam - Die Potsdamer CDU-Bundes- und Landtagsabgeordnete Saskia Ludwig bestreitet jedwede Verwicklung in umstrittene Maskendeals im Zuge der Pandemie. Das machte sie auf PNN-Anfrage deutlich. Anlass für die Nachfrage: Ludwigs Name ist auf einer vom Bundesgesundheitsministerium angefertigten Liste mit Abgeordneten aufgetaucht, die in Geschäfte mit Corona-Masken und Ähnlichem involviert waren - und die nun unter anderem vom ZDF veröffentlicht wurde, unter dem Motto: "Beschaffung von Schutzausrüstung - Diese Abgeordneten waren involviert".

Laut der Aufstellung geht es bei Ludwig um Schutzkittel, partikelfiltrierende Halb- sowie um OP-Masken - und zwar im Zusammenhang mit dem Unternehmen Mila Health Care GmbH. Der Gesellschaftsvertrag dazu datiert laut Handelsregister vom 9. April 2020, also nach Beginn der Pandemie. Geschäftsführer ist Michael Laschinsky, in Potsdam bisher auch bekannt als Chef der für diverse Potsdamer Wohnbauprojekte verantwortlichen Mila-Firmengruppe. Das neue Handelsunternehmen, dass auf seiner Internetseite aktuell auch Corona-Schnelltests anbietet, wolle "qualitativ hochwertige und innovative Produkte" für seine Kunden beschaffen.

Bundestagsabgeordnete um Unterstützung gebeten

Zu diesen gehörte laut Laschinsky am Anfang der Pandemie auch das Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn (CDU). Diesem habe man Masken beschafft - inzwischen gibt es aber auch vor Gericht Streit um die Entlohnung dafür. 

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Laut Laschinsky stünden noch rund 30 Millionen Euro aus. Das Ministerium teilte auf PNN-Anfrage mit, zur laufenden gerichtlichen Auseinandersetzung mit der Mila gebe man keine Auskunft. Laschinsky wiederum sagte, anfangs habe er noch unter anderem die Bundestagsabgeordnete Ludwig um Unterstützung gegenüber dem Ministerium gebeten - allerdings eben letztlich erfolglos.

Laut Ludwig keine weiteren Verbindungen zu der Firma

So schildert es auch Ludwig. Die Mila-Seite habe Kontakt zu ihre aufgenommen, weil die Rechnung für Masken nicht beglichen worden sei. Daher sei sie gebeten worden, im Bundesgesundheitsministerium bezüglich der Rechnung nachzufragen. "Soweit mir bekannt ist, hat sich das Bundesgesundheitsministerium daraufhin direkt mit Mila in Verbindung gesetzt. Über das Ergebnis bin ich nicht informiert worden", sagte Ludwig. 

Darüber hinaus sei sie in diese Angelegenheit nicht involviert gewesen. Es bestünden weder freundschaftliche, verwandtschaftliche oder geschäftliche Verbindungen zu der Firma. "Und es gab auch keinerlei Zuwendungen, Spenden oder Vergütungen irgendwelcher Art", so Ludwig. Ihre Intervention verstünde sie als Teil meiner Arbeit als Abgeordnete in meinem Wahlkreis. "Regelmäßig wenden sich Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen bei Problemen mit Ministerien oder Behörden an ihre Abgeordneten.“ 

Ähnlich antwortete übrigens auch Ludwigs Bundestagskollegin Dietlind Tiemann aus Brandenburg a.d. Havel, die auch auf der besagten Liste verzeichnet war. Der Hintergrund ist keine Petitesse: Wegen lukrativen Maskengeschäften im Zuge der Pandemie waren mehrere Unionspolitiker in Verruf geraten.

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