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Bleibt machtbewusst: Sahra Wagenknecht
© John MacDougall/AFP

Verzicht auf Fraktionsvorsitz: Sahra Wagenknecht - linke Vetomacht

Wird Rot-Rot-Grün mit dem Verzicht von Sahra Wagenknecht auf den Vorsitz der Linksfraktion wahrscheinlicher? Wohl kaum. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Matthias Meisner

Gregor Gysi kann ziemlich gemein sein, wenn ihm jemand in die Quere kommt. „Entscheidend ist, wie sie erklärt, dass ihr die spezifische Leitungstätigkeit nicht liegt“, sagt er zum Verzicht von Sahra Wagenknecht auf den Vorsitz der Linken-Bundestagsfraktion. Und damit zu ihrem Verzicht auf seine Nachfolge.

Dass Wagenknecht und Gysi die Linke im Bundestag von Herbst an gemeinsam führen, mag sich vorstellen wer will. Gysi selbst wollte sich das auf keinen Fall vorstellen. Es wäre für ihn die Neuauflage seiner Kooperation mit Oskar Lafontaine gewesen, die erwiesenermaßen gescheitert ist.

Wird nun, ohne die linke Frontfrau als Nummer eins, Rot-Rot-Grün im Bund wahrscheinlicher? Wohl kaum. Denn eine neue Fraktion bekommt Gysi nun ja nicht gleich mitgeliefert, eine, die etwas pragmatischer in Machtfragen wäre und erstmal die Schnittmengen mit SPD und Grünen auslotet, bevor es um die Differenzen geht. Wagenknecht bleibt einflussreich und mit ihren Mitstreitern, vor allem aus dem Westen, eine Vetomacht. Damit wird Gysi leben müssen, und wenn er Fraktionschef auf ewig bleibt.

Sahra Wagenknecht kann übrigens auch gemein sein. Sie wolle sich, sagt sie, auf das konzentrieren, „was ich am besten kann“. Der Kampf für den innerparteilichen Frieden war das noch nie.

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