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Berlin Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) räumt Kommunikationsfehler bei der Intendantenbesetzung ein.
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Volksbühne und Staatsballett: Tim Renner räumt Kommunikationsfehler ein

Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner übt Selbstkritik. Dass etwa Chris Dercon neuer Intendant der Volksbühne werde, habe er "viel zu früh" bekannt gegeben.

Berlins Kulturstaatssekretär Tim Renner (SPD) hat die jüngsten kulturpolitischen Personalentscheidungen in der Bundeshauptstadt verteidigt und zugleich Kommunikationsfehler eingeräumt. Für die geplanten und in der Kulturszene umstrittenen Intendantenwechsel habe sich der Berliner Senat auch von externen Fachleuten beraten lassen, sagte Renner der Berliner „tageszeitung“. Als Beispiel nannte er für die Neubesetzung der Staatsballettintendanz Berater aus der Spitze der Pariser Oper, die Leitung des Sandler's Wells Theater London und „andere prominente Akteure der Tanzszene aus Deutschland“.

In den vergangen Monaten waren Entscheidungen des Berliner Senats für die künftigen Leitungen unter anderem der Berliner Volksbühne, das Berliner Staatsballett und das Berliner Ensemble auf heftige Abwehr in den betroffenen Häusern gestoßen. Kritisiert wurde ein damit verbundener möglicher Personalabbau sowie die inhaltliche Neuausrichtung der Institutionen.

"Wir müssen das alte Berlin mitnehmen"

Die Bekanntgabe des neuen Volksbühne-Intendanten, dem bisherigen Chef des Londoner Tate Modern Chris Dercon, sei „viel zu früh“ öffentlich geworden - „mein Fehler“, räumte Renner ein. Die Proteste gegen die Neubesetzung der Staatsballettintendanz mit Tanz-Choreografin Sasha Waltz und dem schwedischen Choreographen Johannes Öhman erklärte der Kulturstaatssekretär damit, dass das Ballettensemble „generell verunsichert“ sei. So habe es in den vergangenen Jahren sinkende Auslastungszahlen und Tarifkonflikte mit den Tänzern gegeben. Zudem habe die Kompanie die neue Personalentscheidung aus den Medien erfahren. „Das sollte so nicht sein“, betonte Renner.

Mit Blick auf die Volksbühne erklärte der Kulturstaatssekretär, dass es Ziel sei, möglichst viele wichtige Regisseure mit dem Intendantenwechsel an dem Theater halten zu können. „Wenn es aber nicht gelingt, bleibt gar nichts anders übrig als ein radikaler Neustart“, so Renner. Insgesamt kommentierte der SPD-Politiker die jüngsten Konflikte im Berliner Kulturbetrieb mit den Worten: „Wir müssen das alte Berlin mitnehmen und uns den Ängsten, die da populistisch geschürft werden, entgegenstellen“. Man solle Berlin „als internationalen Platz freiheitsliebender Menschen denken, die sich hier auf unterschiedliche Art und Weise austoben können“. Das sei die Stärke der Stadt und das sei auch ein „Verdienst der Menschen, die die Wiedervereinigung hinbekommen haben“. (epd)

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