Nachruf auf Monty-Python-Komiker: Terry Jones – zum Platzen komisch
Die britische Komikertruppe Monty Python hat den Humor revolutioniert. Nun ist ihr Mitglied Terry Jones gestorben, der auch als Kopf der Kinofilme fungierte.
So ist das, wenn man als Komiker einmal einen Sketch spielt, der allein wegen seines grotesken Ekeleffekts für alle Zeiten in den Köpfen hängen bleibt. Dann kommen noch Jahrzehnte später sämtliche Trottel daher und schreiben „zum Platzen komisch“ über deinen Nachruf.
Die Rolle des orgiastischen Fresssacks Mr. Creosote, den ein finales Pfefferminzplätzchen zum Explodieren bringt, ist Terry Jones’ Parade-Szene aus der Filmsatire „Der Sinn des Lebens“ von 1983. Dass das sanftmütigste und unauffälligste Mitglied der britischen Anarcho-Komikertruppe Monty Python zugleich auch der Kopf hinter ihren Kinofilmen war, ist weit weniger bekannt.
Zumal Terry Jones in der legendären BBC-Fernsehserie „Monty Pythons’s Flying Circus“, die in den siebziger Jahren den Humor revolutionierte, vorzugsweise die Frauen- und Babyrollen spielte. Mit einer absurd schrillen Fistelstimme, die einem besonders aus „Das Leben des Brian“ für immer in den Ohren gellt.
Zusammen mit Douglas Adams schrieb er ein Buch
Auch bei dem Klassiker der Jesus-Satiren haben nicht etwa die Rampensäue John Cleese, Eric Idle oder der viel zu früh verstorbene Graham Chapman Regie geführt. Sondern eben der am 1. Februar 1942 geborene Waliser Terry Jones. Desgleichen bei der „Wunderbaren Welt der Schwerkraft“ und den extra bekloppten „Rittern der Kokosnuß“, da allerdings zusammen mit Terry Gilliam.
Wie die anderen im Oxbridge-Studentenbühnenmilieu geprägten Pythons hat auch Terry Jones nach dem Ende der Truppe fleißig in Film, Fernsehen und Buchbranche zu tun gehabt. Der Historiker und Umweltschützer schrieb Sachbücher über die Kreuzzüge, Geschichtsromane für Kinder und 1997 zusammen mit Douglas Adams den Science-Fiction-Roman „Raumschiff Titanic“.
Erwischt vom großen Fuß
2016, zwei Jahre nach der umjubelten Wiedervereinigungs-Show der Pythons, wurde Terry Jones Demenz-Erkrankung bekannt, der er nun mit 77 Jahren erlegen ist. Ganz sanft, wie die Familie bekannt gab, und gar nicht explosiv.
"Two down, four to go", twitterte Python John Cleese in Anspielung auf die bisherige Sterberate der sechsköpfigen Komikertruppe in seiner Traueradresse für den wegen seiner Perfektion gepriesenen Kollegen.
Bildlich besonders stimmig verabschiedete sich der britische Schauspieler und Autor Stephen Fry von seinem Komiker-Idol: "Farewell, Terry Jones. The great foot has come down to stamp on you." So wie in "Monty Python's flying circus", wo oft ein Zeichentrickfuß dem Zirkus der Animationen ein Ende setzte. Rumms, autsch, alles vorbei.
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