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"Birth of a Nation"-Regisseur Nate Parker bei der Verleihung des Jury-Preises in Park City.
© dpa

Indie-Kino: Sklaverei-Drama "Birth of a Nation" gewinnt in Sundance

Filmemacher Nate Parker bedankte sich beim Sundance Film Festival für die Bühne - und spielte auf die Debatte um Rassismus bei den Oscars an.

Das Drama "The Birth of a Nation" hat den Hauptpreis beim Sundance Film Festival gewonnen. Die Geschichte über einen Sklavenaufstand im 19. Jahrhundert in Virginia erhielt am Samstag sowohl den großen Preis der Jury als auch den Preis der Zuschauer. Insgesamt wurden bei dem von Robert Redford ins Leben gerufenen Filmfestival in Utah 120 Filme und Dokumentationen unabhängiger Produzenten gezeigt.

"Danke, Sundance, dass Du uns eine Bühne gibst, die es uns ermöglicht zu wachsen - ungeachtet dessen, was der Rest von Hollywood tut," sagte der schwarze Filmemacher Nate Parker bei der Entgegennahme des Preises im kleinen Wintersportort Park City. Er spielte damit auf die Nominierung ausschließlich weißer Schauspieler für die diesjährigen Oscars an. Turners Film wird bereits für die Oscars im kommenden Jahr gehandelt.

Ex-Präsidenten, Beduinenfrauen und afghanische Flüchtlinge

Der große Preis der Jury für den besten Dokumentarfilm ging an "Weiner". In dem Streifen geht es um den misslungenen Comebackversuch des US-Politikers Anthony Weiner, der 2011 nach einem Sexskandal als Kongressabgeordneter zurücktreten musste. Der Preis der Zuschauer in der Kategorie ging an "Jim: The James Foley Story", eine Dokumentation über den 2014 von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat enthaupteten US-Journalisten

In der Kategorie Weltkino zeichnete die Jury das israelische Drama über den Kampf der Frauen in einem Beduinendorf, "Sand Storm", aus. Die Zuschauer entschieden sich für "Between Sea and Land", einen kolumbianischen Film über einen bettlägerigen kranken Mann, der von seiner Mutter gepflegt wird.

In der Kategorie bester ausländischer Dokumentarfilm entschieden sich Jury und Publikum einstimmig für "Sonita", die Geschichte einer 18-jährigen Afghanin, die nach ihrer Flucht illegal in Teheran lebt und von einer Karriere als neue Rihanna träumt.

Festival für Filme mit brisanten Themen

Die 120 Filme auf dem Festival behandelten so brisante Themen wie Abtreibung, Homosexualität oder die Waffengewalt in den USA. Derartige Filme haben in den USA zunehmend Schwierigkeiten, einen Geldgeber zu finden, während die großen Studios immer mehr Geld in Produktionen stecken, von denen sie sichere Erfolge an der Kinokasse erwarten. Meistens handelt es sich dabei um Filme über Superhelden, Science-Fiction oder um Actionstreifen. (AFP)

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