Bizarrer Berlinale-Auftritt: Shia LaBeouf in Packpapier und mit Cantona-Zitat
Der Hollywood-Schauspieler Shia LaBeouf sprengt erst die Pressekonferenz zu Lars von Triers "Nymphomaniac". Und liefert dann einen weiteren bizarren Auftritt ab.
Shia LaBeouf hatte eigentlich im Januar angekündigt, er wolle sich zumindest für eine Zeit aus dem "öffentlichen Leben" zurückziehen. Der Grund dafür: "jüngste Attacken" auf seine "künstlerische Integrität". So twitterte es der Hollywood-Schauspieler jedenfalls selbst. Er hatte zuvor zugeben müssen, bei der Arbeit für einen Kurzfilm bei einem Comic des Künstlers Daniel Clowes aus dem Jahr 2007, nun ja, kopiert zu haben.
Der angekündigte Rückzug hielt ihn allerdings nicht davon ab, nun bei der Berlinale mit den Film "Nymphomaniac" des Regisseurs Lars von Trier zu bewerben. Allerdings - so ganz normal lief der Auftritt von Shia LaBeouf in Berlin nicht ab. Ob es nun kalkulierte Provokation war oder ein Ausdruck von Verwirrtheit, das blieb im Dunkeln.
Zunächst nutzte LaBeouf die nachträgliche Pressekonferenz, eine philosophische Sentenz loszuwerden: "Wenn die Möwen dem Fischkutter folgen, tun sie das, weil sie denken, dass Sardinen ins Meer geworfen würden", sagte LaBeouf. jenen legendären Satz, mit dem Fußball-Star Eric Cantona einst seine Karriere beendete und dann die versammelte Presse sitzen ließ. Die Anspielung ans Cantonasche Karriereende könnte ein weiterer Hinweis auf einen bevorstehenden Rückzug LaBeoufs sein.
Drehbuchgemäß verließ nun also auch LaBeouf ohne weitere Kommentare das Podium. Zurück bleiben grinsende Schauspieler und verdutzte Journalisten. Gerade US-Schauspieler sind sonst bei Presseterminen mehr als professionell; zusammen mit dem derangierten Erscheinungsbild des Schauspielers nährt das zumindest die Vermutung, dass der Star der "Transformer"-Reihe derzeit nicht ganz auf der Höhe ist.
Wer jetzt dachte, LaBeouf hätte für diese Berlinale genug, täuschte sich. Am Abend erschien er dann vor der Filmvorführung von Nymphomaniac auf dem roten Teppich. Allerdings mit einer Packpapiertüte auf dem Kopf. Darauf stand "I am not famous anymore" - "ich bin nicht mehr berühmt". Mal sehen, was daraus wird.