"Happy New Year" mit Shah Rukh Khan: Schlammboxers Rache
Das Bollywood-Kino hat einen neuen Blockbuster: „Happy New Year“. Die Hauptrolle der Gaunerkomödie, die als Tanzfilm daherkommt, spielt Shah Rukh Khan.
Las Vegas, pah, wo liegt das? Die einzig wahre Referenzgröße in Sachen Glitzerbombast ist Bollywood und als jüngstes Produkt der dort kürzlich zum Lichterfest Diwali gestartete Blockbuster „Happy New Year“. Hauptrolle: Indiens erfolgreichster Schauspieler Shah Rukh Khan, Produzentin: dessen Ehefrau Gauri Khan, Genre: ein überwältigend krauser Mix aus Gangsterkomödie, Actionfilm, Buddy-Movie, Tanzfilm und Romanze, quasi „Ocean’s Eleven“ auf indisch. Das heißt: zehnmal so laut, vulgär, bonbonbunt und selbstverliebt. Denn am Ende seines mit einer Truppe trotteliger, aber lieber Loser ausgeführten Rachefeldzugs gegen einen bösen Diamantenhändler hat Schlammboxer Charlie Botschaften parat. Erstens, auch Verlierer können Gewinner sein. Zweitens, wir kommen aus einem Land, in dem Schlimmes geschieht, wo es Armut, Hunger, Korruption gibt, aber wir sind Inder, wir haben Ehre, wir verdienen Respekt. Diese als üppige Ensembleszene bei einer „Tanzweltmeisterschaft“ in Dubai aufgeführte Hymne ist ein Aha-Effekt im Amüsieraugenfutter. Die Filmindustrie verabreicht dem international wegen der Gewalt gegen Frauen oder seiner obszön auseinanderklaffenden Arm-Reich-Schere schlecht beleumundeten Land eine patriotische Injektion Selbstvertrauen.
Zu schade, dass Regisseurin Farah Khan nicht auch ein paar Klischees über Frauen und Schwule richtigstellt. Die werden – typisch für Kumpelfilme, aber schlecht im ressentimentgeladenen Indien – in Gagform bedient. Zu diesen Aussetzern gesellen sich die im Plot, der Look jedoch ist große analoge und digitale Oper. „Happy New Year“ zündet eine Rakete nach der nächsten: Kampfszenen in Extremzeitlupe wie in „300“, vor Wut dampfende Ohren oder vor Sexappeal feuerfangende Gegenstände wie im Comic plus Komparsen, Kostüme und Kamera-Schnickschnack.
"Happy New Year" läuft in den Kinos Babylon Mitte, Cinemaxx, Cubix, Cinestar Sonycenter und UCI Friedrichshain.
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