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Der RIAS-Kammerchor
© Matthias Heyde

RIAS-Kammerchor: Sänger im Boxcamp

In seiner letzte Saison als Chefdirigent des RIAS-Kammerchores will Hans-Christoph Rademann 2014/15 weiter am unverwechselbaren Klang des Spitzen-Ensembles feilen. Zum Abschied dirigiert er eines seiner Lieblingsstücke.

„Aus einem guten einen sehr guten Chor zu machen, das kann relativ schnell gehen“, sagt Hans-Christoph Rademann. „Dann aber flacht sich die Erfolgskurve zwangsläufig ab. Auf dem Top-Niveau ist jede weitere Qualitätssteigerung aufwendig und anstrengend.“ Seit 2007 hat der Chefdirigent des RIAS-Kammerchores mit seinen 34 Sängern unermüdlich an Details gefeilt, das Ausdrucksspektrum des weltweit verehrten Profi-Ensembles weiter verfeinert. Und so will er es auch in seiner achten und letzten Berliner Saison halten. Denn: „Der Klang des RIAS- Kammerchores ist für mich ein einmaliges Kulturgut.“

42 Konzerte sind für 2014/15 geplant, 24 davon auf Tourneen. René Jacobs dirigiert die Johannes-Passion, es erklingt Renaissance-Musik im Krematorium am Baumschulenweg, Kurt Weill in einem Boxcamp, die Kooperationen mit dem Münchner Kammerorchester wie dem Freiburger Barockorchester gehen weiter, Thomas Quasthoff wird mit dem Chor beim Verbier-Festival 2015 sein Debüt als Dirigent geben.

Rademann selber hat drei Programme mit privaten Bezügen konzipiert: Im Oktober leitet er einen Abend mit moderner Chormusik, bei dem der Hölderlin-Zyklus von Torsten Rasch uraufgeführt wird, mit dem er einst im Dresdner Kreuzchor gesungen hat. Zu Neujahr feiert Rademann mit Bach, Zelenka und Händel die Musiktradition Mitteldeutschlands, zum Abschied im Juli dirigiert er noch einmal Mendelssohns „Elias“. Vielleicht mit prominenter Aushilfe bei den Tenören: In der Saisonbroschüre des Chores findet sich ein Interview mit Deutschlandradio-Intendant Willi Steul, der auf die Frage, in welchem Stück er mitsingen würde, jenes Mendelssohn-Oratorium nennt.

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