Deutschlandfunk: Worte statt Musik
„Die Nacht hat eine Stimme – Fünf Stunden Themen, Gedanken, Hintergrund.“ Mit solchen Trailern hat der Deutschlandfunk seine Hörer auf seine „Radionacht“ eingestimmt, die in der Nacht von Sonntag auf Montag starten wird.
Vom 8. April an wird von Montag bis Freitag, von Mitternacht bis fünf Uhr morgens, ein ausgeklügeltes Wortprogramm ausgestrahlt, das die Musikstrecken ablösen wird. Willi Steul, Intendant des Deutschlandradios (DLR), begründete den Wechsel mit dem Wunsch nach einer Stärkung des DLF-Markenkerns, der ausführlichen Information und des analysierenden Hintergrunds. „Die Reform der Nachtstrecke ist Teil einer klaren ,Flottenstrategie’, bei der die Alleinstellungsmerkmale aller drei Programme geschärft werden.“ Die drei Programme, das sind Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur und DRadio Wissen. Die neue Akzentuierung der DLF-Nacht soll ein Komplementärangebot zu den eigenen Wellen wie zum gehobenen ARD-Radio sein. Die „Reißverschluss-Programmierung“ zwischen DLF und DLR Kultur soll ausgebaut werden.
Im Kern wird die „Deutschlandfunk Radionacht“ das Tagesangebot des Senders aufnehmen und mit Elementen des Deutschlandradios Kultur wie „Fazit“ (um Mitternacht) und „Weltzeit“ (um 3 Uhr 05) erweitern. Neben der politischen Berichterstattung wird über die Themenfelder Kultur, Literatur, Religion, Wissenschaft und Gesellschaft gestreut. Ein „Best-of“ des Tages, laut Steul nur geringfügig teurer als die bisherigen Musikstrecken. Was fehlen wird, sind beispielsweise Hörspiele und künstlerische Features, hier wurden Kostengründe angeführt. Acht junge Mitarbeiter, geschult in den verschiedenen DLF-Redaktionen, werden die „Radionacht“ moderieren. Ihre Höreransprache sei anders, sagte Chefredakteurin Birgit Wentzien. Weg vom berichtenden Tag- und hin zum erzählenden Nacht-Ton.
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