Direktor der syrischen Antikenverwaltung verabschiedet: Retter des syrischen Kulturerbes
Nach fünf Jahren hat Maamoun Abdulkarim die Leitung der syrischen Antikenverwaltung turnusgemäß abgegeben. Für seine Verdienste wurde er geehrt
Der Direktor der Syrischen Antikenverwaltung DGAM (Département Générale des Antiquités et des Musées) Maamoun Abdulkarim, hat nach fünf Jahren seine Tätigkeit beendet. „Wenn die Geschichtsbücher die Kinder über die Menschen informieren, die zur Erhaltung des syrischen Kulturerbes in diesem verheerenden Krieg in Syrien beigetragen haben, wird Dr. Maamoun Abdulkarim an der Spitze dieser Liste stehen“, sagte die Generaldirektorin der Unesco, Irina Bokova in einer Mitteilung. Gleichzeitig sicherte sie dem neuen Direktor Mahmoud Hammoud die volle Unterstützung der Unesco für die Rettung und Bewahrung des syrischen Kulturgutes zu.
Maamoun Abdulkarim, Archäologieprofessor an der Universität Damaskus, hatte 2012 im beginnenden Krieg das auf fünf Jahre begrenzte Ehrenamt des Direktors übernommen und mit seinen 2500 Mitarbeitern eine beispiellose Kampagne zur Rettung des syrischen Kulturgutes gestartet. Abdulkarim war davon überzeugt, dass das syrische Kulturerbe allen Syrern gehöre und aus der Politik herausgehalten werden müsse. Dies hat er auch wiederholt in Interviews mit dem Tagesspiegel bekräftigt. "Politik kann sich ändern, aber das kulturelle Erbe bleibt", hatte er in zuletzt im Februar im Tagesspiegel bekräftigt.
2013 war es ihm gelungen, die Welterbestätten Syriens und die Museumsobjekte auf die Liste der gefährdeten Kulturgüter zu setzen. Er habe dazu aufgerufen, so die Unesco, dass die syrische Bevölkerung zum Schutz der Kulturgüter und gegen die Raubgrabungen und den illegalen Kunsthandel zusammenstehe. So sei es gelungen, mehr als 300 000 Objekte und Archive an einen sicheren Platz zu bringen. Die Unesco erinnerte auch an all die Mitarbeiter der DGAM, die bei dieser Arbeit ihr Leben verloren hatten.
„Inmitten dieses furchtbaren Konflikts hat Maamoun Abdulkarim verstanden, dass die Rettung des kulturellen Erbes eine Verpflichtung war, die er nicht nur gegenüber allen Syrern hegte, sondern gegenüber der ganzen Welt“, sagte Stefano de Caro, Direktor von ICCROM (International Centre for the Study oft the Preservation and Restoration of Cultural Property). Syrien könne sich glücklich schätzen, solch einen Mann in solch schwierigen Zeiten gehabt zu haben. „Das Wichtigste ist, dass ich den Transport der Museumsobjekte an sichere Orte nach fünf Jahren schwieriger Arbeit erfolgreich beenden konnte. Ich bin stolz auf diese Arbeit, die ich mit meinen Kollegen geleistet habe“, sagte Maamoun Adulkarim dem Tagesspiegel. Vorerst wird er an die Universität Damaskus als Professor für Archäologie zurückkehren.
Für seine Arbeit empfängt Maamoun Abdulkarim nun am heutigen Montag in der italienischen Hauptstadt den Spezialpreis des Römischen Unternehmerverbandes zur Entwicklung eines ethischen Bewusstseins.
- bbbbbb
- Brandenburg neu entdecken
- Charlottenburg-Wilmersdorf
- Content Management Systeme
- Das wird ein ganz heißes Eisen
- Deutscher Filmpreis
- Die schönsten Radtouren in Berlin und Brandenburg
- Diversity
- Friedrichshain-Kreuzberg
- Lichtenberg
- Nachhaltigkeit
- Neukölln
- Pankow
- Reinickendorf
- Schweden
- Spandau
- Steglitz-Zehlendorf
- Tempelhof-Schöneberg
- VERERBEN & STIFTEN 2022
- Zukunft der Mobilität