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Der Film "Three Billboards outside Ebbing, Missouri" mit Frances McDormand wurde in Toronto zum Sieger gekürt.
© Labiennale/2017 Twentieth Century Fox Film/dpa

Filmfestival Toronto: Publikum kürt Tragikomödie von Martin McDonagh zum besten Film

"Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" mit Frances McDormand und Woddy Harrelson begeistert - wie schon in Venedig - das Publikum.

Martin McDonaghs „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ ist der Siegerfilm beim 42. Toronto International Film Festival (TIFF). Die Tragikomödie mit Frances McDormand, Woody Harrelson und Sam Rockwell in den Hauptrollen begeisterte - wie kürzlich schon in Venedig - das Publikum der kanadischen Metropole, das traditionell an Stelle einer Jury den Gewinner wählt. Wie TIFF-Geschäftsführer Piers Handling am Sonntagnachmittag (Ortszeit) bei der Preisverleihung weiter bekanntgab, ging der zweite Platz an „I, Tonya“ von Regisseur Craig Gillespie.

Der Film erhielt damit kräftigen Rückenwind für das Oscar-Rennen. Beim Festival in Venedig hatte der Film vor Kurzem seine Premiere gefeiert, McDonagh erhielt den Preis für das beste Drehbuch. Der Drehbuchautor und Regisseur reagierte "begeistert" auf den Publikumspreis, der in Toronto die höchste Auszeichnung ist. "Du weißt nie wirklich, ob eine so von Herzen kommende, aber auch so ungeheuerliche und lustige und ungewöhnliche Geschichte wie unsere es ist, wirklich bei, naja, echten Menschen ankommt", erklärte er. "Es ist so großartig zu hören, dass sie es ist."

In McDonaghs drittem Spielfilm verkörpert Frances McDormand eine überaus wütende Frau, deren Tochter ermordet wurde und die seit Monaten auf Ermittlungsergebnisse der Polizei wartet. Schließlich beschließt sie, die Polizei auf großen Anzeigetafeln für deren Nichtstun anzuprangern. In Venedig hatte McDonagh erzählt, er habe McDormand das Drehbuch auf den Leib geschrieben und die Schauspielerin beim Schreiben stets im Kopf gehabt.

Bei dem elftägigen Festival wurden dieses Jahr 340 Filme gezeigt, darunter 42 deutsche Streifen und Koproduktionen. Unter anderem hatten die deutschen Beiträge „Der Hauptmann“ von Regisseur Robert Schwentke und Wim Wenders' „Submergence“ in Toronto Weltpremiere. Viele Produzenten sehen das Internationale Filmfestival von Toronto als wichtige Gelegenheit, mit Blick auf die Oscar-Verleihung Anfang des folgenden Jahres die Aufmerksamkeit auf ihre Filme zu ziehen. So hatten "Spotlight", "12 Years a Slave" und "Slumdog Millionaire" den Pubilkumspreis in Toronto erhalten, bevor sie mit dem Oscar als bester Film gekrönt wurden. Im vergangenen Jahr holte "La La Land" den Publikumspreis und heimste danach sechs Oscars ein - wenn auch nicht den Top-Preis für den besten Film. (dpa/AFP)

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