Sergej Polunin: Pariser Oper will putinfreundlichen Startänzer nicht auf der Bühne sehen
Nach einem Selfie mit Putin-Tätowierung und abschätzigen Bemerkungen über Dicke hat die Pariser Oper den Ballett-Star Sergej Polunin ausgeladen.
Der aus der Ukraine stammende Ballett-Star Sergej Polunin gilt als "Enfant Terrible" _ nun hat er es sich mit der Pariser Oper verscherzt. Nach Lob für den russischen Präsidenten Wladimir Putin und abfälligen Äußerungen über dicke Menschen lud das prestigereiche Opernhaus den 29-Jährigen aus. Er sollte im Februar in einer Inszenierung von "Schwanensee" tanzen. Die Pariser Oper erklärte, die "öffentlichen Äußerungen" Polunins seien nicht mit den Werten des Hauses vereinbar. Vergangene Woche hatte Polunin in sozialen Netzwerken dafür plädiert, "dicke Menschen zu ohrfeigen", weil er "ihre Faulheit" nicht akzeptieren könne. Daraufhin gab es einen Sturm der Entrüstung. Der Pariser Operntänzer Adrien Couvez nannte Polunin eine "Schande" und erklärte, das Ensemble stehe für "Respekt und Toleranz". In der Woche vor Weihnachten hatte der Tänzer auf Instagram zudem Bilder veröffentlicht, die ein tätowiertes Putin-Porträt auf seiner Brust zeigen. Dazu schrieb er: "Danke an Wladimir und jeden anderen, der für das Gute steht." Es sei "nicht leicht, gut zu sein und das Licht zu wählen". Polunin pflegt schon seit längerem das Image eines "Bad boy of ballet". In früheren Äußerungen hatte er sich über "unmännliche" Tänzer mokiert. Er wurde in der Ukraine geboren, nahm aber vor Kurzem die russische Staatsbürgerschaft an. AFP