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Der US-Talkmaster Jimmy Kimmel moderiert die Verleihung der Oscars dieses Jahr zum zweiten Mal.
© Chris Pizzello/Invision/AP/dpa

Preisverleihung in Hollywood: Oscar-Stimmzettel werden ausgezählt

Die Oscar-Gewinner stehen fest, jetzt werden die Stimmzettel der über 8000 Oscar-Juroren ausgezählt. Die Preisverleihung findet in der Nacht zum Montag statt.

Die Oscar-Gewinner stehen fest, nur kennt noch niemand den Ausgang der Abstimmung: Bis zum Dienstagabend (Ortszeit) mussten die Stimmzettel der über 8000 Oscar-Juroren - mit der Post oder online - bei der Filmakademie in Beverly Hills eingetroffen sein. Nach Angaben der Academy of Motion Picture Arts and Sciences zählen nun Mitarbeiter der Prüfgesellschaft PricewaterhouseCoopers die Stimmen aus.

Die streng gehüteten Ergebnisse in 24 Kategorien werden am kommenden Sonntag in verschlossenen Umschlägen direkt zur Preis-Gala gebracht. Die Academy verleiht die Oscar-Trophäen in diesem Jahr zum 90. Mal. Bis 2017 kannten nur zwei Mitarbeiter vorab den Ausgang der Wahl. In diesem Jahr ist erstmals eine dritte Person für eine zusätzliche Kontrolle eingeweiht. Nach dem Oscar-Patzer mit vertauschten Umschlägen bei der Verkündung des „Besten Films“ im vorigen Jahr hat die Filmakademie bessere Vorkehrungen gegen solche Pannen beschlossen.

Mit 13 Nominierungen geht das Fantasy-Märchen „Shape of Water - Das Flüstern des Wassers“ als großer Favorit ins Oscar-Rennen. In der Kategorie für den besten Film sind unter anderem auch „Dunkirk“, „Die Verlegerin“, „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“, „Lady Bird“ und „Get Out“ nominiert.

Die Vielfalt bei den Oscars hat etwas zugenommen

Eine große Rolle auf der Oscar-Gala wird voraussichtlich die „Time's Up“-Bewegung spielen, die als Reaktion auf die Missbrauchsskandale um den Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein entstand. Moderator Jimmy Kimmel hat angekündigt, er wolle die Drangsalierung und Diskriminierung von Frauen ansprechen. Der Vorjahressieger Casey Affleck wird keine Laudatio halten. Er sieht sich mit Vorwürfen sexueller Belästigung konfrontiert und sagte von sich aus ab.

Bei den Nominierungen zeigte sich bereits ein gewisser Einfluss der neuen Frauenbewegung in Hollywood. So ist Greta Gerwig mit "Lady Bird" für den Regiepreis im Rennen - sie ist erst die fünfte Frau in der 90-jährigen Geschichte der Oscars, die von der US-Filmakademie in dieser Kategorie nominiert wurde. Bemerkenswert ist auch die Teilnahme einer Frau im Finale um die beste Kamera. Rachel Morrison, die am Epos "Mudbound" mitwirkte, ist die erste Frau der Oscar-Geschichte, die für diesen Preis nominiert ist. Um den Drehbuchpreis wiederum konkurriert Dee Rees, Autorin und Regisseurin von "Mudbound"- sie ist erst die zweite afroamerikanische Frau mit einer Nominierung in dieser Sparte.

Dass die Vielfalt bei den Oscars zugenommen hat, liegt nicht zuletzt an der Reform der aus etwa 8500 Mitgliedern bestehenden Akademie. Unter dem Druck des Protests gegen die Dominanz weißer Männer in Hollywood hat sich die über die Oscars entscheidende Institution diversifiziert. Ein Großteil der knapp 1500 Filmschaffenden, die in den vergangenen zwei Jahren als Neu-Mitglieder eingeladen wurden, sind Schwarze und Frauen. (dpa/AFP/Tsp)

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