Claus Peymann verlässt BE: Oliver Reese wird neuer Intendant am Berliner Ensemble
Wechsel am Schiffbauerdamm: Claus Peymann wird zum August 2017 seinen Posten als Intendant am Berliner Ensemble räumen. Auf ihn folgt Oliver Reese - und der hat genaue Pläne für das Haus.
Stabwechsel am traditionsreichen Berliner Ensemble: Nach 18-jähriger Intendanz gibt Claus Peymann im Jahr 2017 die Leitung des einstigen Brecht-Theaters ab. Sein Nachfolger wird Oliver Reese, der derzeit noch Intendant des Schauspiels Frankfurt ist. Das gab Berlins scheidender Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) am Montag auf einer Pressekonferenz bekannt.
Der 50-jährige Reese wird zum 1. August 2017 die Leitung des BE übernehmen. Darum wird Peymanns eigentlich nur bis 2016 laufender Vertrag um eine Spielzeit verlängert. Der 77-Jährige leitet das einstige Brecht-Theater am Schiffbauerdamm seit 1999. Reese ist mit der hauptstädtischen Theaterlandschaft bestens vertraut: Er war Chefdramaturg am Berliner Maxim-Gorki-Theater und am Deutschen Theater, bevor er 2007 nach Frankfurt wechselte. Sein Vertrag läuft zunächst fünf Jahre.
In Zukunft sollen am Schiffbauerdamm hauptsächlich zeitgenössische Stücke gespielt werden, erklärte Reese. Aber auch Bertolt Brecht und Heiner Müller, die das Haus über Jahrzehnte geprägt hatten. Reese will aus dem BE „ein Theater der Gegenwart oder noch konsequenter ein Theater der Autoren“ machen, das liege in der Tradition des Hauses. Dafür wolle er international nach Autoren Ausschau halten. Auch gute Unterhaltungsstücke und Musiktheater gehörten dazu, die seit Brecht, Weill und der "Dreigroschenoper" eine lange Geschichte an der Bühne haben. Man solle ins Theater gehen wie in einen neuen spannenden Film. „Ich wünsche mir ein kraftvolles Protagonisten-Ensemble“, sagte Reese. Dafür werde er auch Schauspieler aus Frankfurt am Main mit nach Berlin bringen. Gleichzeitig mit Reese wird der Dramatiker Moritz Rinke als Berater in die Leitung des Theaters eintreten.
Dank Claus Peymann steht das Berliner Ensemble gut da
„Das Berliner Ensemble steht sehr gut da in Berlin und der deutschsprachigen Theaterlandschaft“, betonte Noch-Kultursenator Wowereit. Das sei ein Verdienst von Peymann. Das 1949 vom Dramatiker Bertolt Brecht und der Schauspielerin Helene Weigel gegründete BE gehört zu den am besten besuchten Theatern der Stadt und zieht Besucher aus aller Welt an.
Bedeutende Theatermacher wie Ruth Berghaus, Heiner Müller, Peter Palitzsch, Peter Zadek und Matthias Langhoff leiteten das Haus seit seiner Gründung.
Der 1964 in Schloss Neuhaus bei Paderborn geborene Reese war nach Stationen an den Münchner Kammerspielen, dem Düsseldorfer Schauspielhaus und dem Bayerischen Staatsschauspiel 1989 als Dramaturg an das Bayerische Staatsschauspiel gegangen. 1991 wurde er Chefdramaturg in Ulm, von 1994 bis 2001 war er dann in der gleicher Funktion am Maxim Gorki Theater Berlin.
Danach wechselte er als stellvertretender Intendant an das Deutsche Theater Berlin. In der Spielzeit 2008/09 war Reese dann dort Intendant, in der Saison 2009/10 übernahm er die Leitung des Schauspiels Frankfurt. (Tsp mit dpa)
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