Doppelspitze mit Carlo Chatrian: Mariette Rissenbeek wird Co-Chefin der Berlinale
Mariette Rissenbeek übernimmt die Geschäftsführung der Berlinale, während Carlo Chatrian künstlerischer Leiter des Filmfestivals wird.
Die Niederländerin Mariette Rissenbeek übernimmt gemeinsam mit dem bisherigen Locarno-Festivalchef Carlo Chatrian (46) die Leitung der Berlinale. Chatrian wird künstlerischer Leiter, Rissenbeek die geschäftsführende Leiterin. Das gab die Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) am Freitag in Berlin bekannt. Chatrian sagte, er sei stolz und geehrt, Teil der langen, glorreichen Geschichte der Berlinale zu werden. „Es ist eine große Herausforderung, die ich sehr ernst nehme.“
Monika Grütters betonte, dass die Berlinale unter der Leitung Chatrians "jünger, internationaler und experimentierfreudig" würde. Mariette Rissenbeek stehe derweil für "Kontinuität und filmwirtschaftliche Kompetenz". Dem bisherigen Leiter der Berlinale, Dieter Kosslick, dankte Grütters für seine "hervorragende Arbeit".
Rissenbeek, Jahrgang 1956, ist seit 2011 Geschäftsführerin der German Films und Marketing GmbH, die sich für die Promotion deutscher Filme im Ausland einsetzt. Zuvor war sie seit 2002 für den Festival- und Öffentlichkeitsbereich bei German Films verantwortlich, die damals noch Export-Union des Deutschen Films hieß.
Rissenbeek gehörte der Berlinale-Findungskommission an
Nach einem Studium der Germanistik, Theaterwissenschaften und Soziologie in den Niederlanden kam Rissenbeek nach 1983 Berlin, um für eine Werbeagentur zu arbeiten. Danach war sie neun Jahre lang für die Bereiche Akquisition, Festivalbetreuung und interne Koordination bei Tobis Film zuständig. Anschließend arbeitete Rissenbeek für vier Jahre bei der Regina Ziegler Filmproduktion als Produzentin.
Als unabhängige Produzentin produzierte sie gemeinsam mit dem finnischen Regisseur Mika Kaurismäki das Roadmovie "Sehnsucht nach Jack". 2000 entwickelte und produzierte sie in München für Hofmann & Voges Entertainment ein Fernsehspiel für Sat1.
Rissenbeek gehörte gemeinsam mit Kulturstaatsministerin Monika Grütters und Björn Böhning, dem ehemaligen Chef der Berliner Senatskanzlei, der Findungskommission für die Nachfolge von Dieter Kosslick an. (Tsp)