Bundeskulturstiftung: Kulturförder-Pläne vorgestellt
Die Bundeskulturstiftung will nachhaltig fördern. Die Berlin Biennale bekommt wieder Geld. Zudem will die Stiftung Museen in kleineren Kommunen bei neuen Projekten unterstützen, die in die Stadt hineinwirken.
Hortensia Völckers verfolgt einen einfachen, klaren Gedanken. Die Künstlerische Direktorin der Kulturstiftung des Bundes sagt: „Die Kultur hat das Potenzial, mit den rasanten Veränderungen in der Gesellschaft mitzuhalten.“ Darin steckt viel praktische Weisheit. Die Bundesrepublik besitzt eine einmalig reichhaltige Kulturlandschaft – und wo sonst können sich Menschen begegnen, Bürger und Flüchtlinge, von denen viele ja zukünftige Bürger sind? Jedoch sei dafür zu sorgen, dass dieser große kulturelle Bestand – Opern, Theater, Museen, Musikschulen, Stadtbibliotheken – erhalten bleibt und instand gesetzt wird für neue Aufgaben.
In Berlin hat Hortensia Völckers auf einer Veranstaltung in der Elisabeth-Kirche – halb Jahrespressekonferenz, halb Podiumsgespräch – die Bundeskulturstiftung positioniert. Nämlich da, wo sie von Anfang an stand. Seit der Gründung 2002 fördert sie Projekte, die sich mit soziokulturellen Fragen beschäftigen.
Die Aktivitäten der Stiftung sind vielfältig, vieles gäbe es nicht ohne sie. Zum Beispiel die Berlin Biennale, die im kommenden Sommer stattfindet mit Themen wie „das Virtuelle und das Wirkliche, Menschen als Daten, Kultur als Kapital, Wellness als Politik.“
Aber es gibt auch Wichtiges jenseits der großen Zentren und der allgemeinen Aufmerksamkeit. Das „Trafo-Programm“ arbeitet mit Kultureinrichtungen in ländlichen Räumen wie Südniedersachsen, Saarpfalz, Oderbruch. Es geht darum, wie sich in diesen Regionen mit dem demografischen Wandel zum Beispiel die kleinen Museen entwickeln, um zu überleben. Dafür stehen 13,5 Millionen Euro zur Verfügung, während das Bauhaus-Jubiläumsjahr 2019 in Dessau, Weimar und Berlin über drei Jahre mit insgesamt 16,5 Millionen Euro finanziert wird.
Tanz und Musikunterricht gehören seit Jahren zu den Schwerpunkten der Förderpolitik der Bundeskulturstiftung. Es soll in den nächsten Jahren auch verstärkt um die Rolle und das Selbstverständnis der Museen gehen. Da ist zumal in Berlin vieles im Gang. Das Stadtmuseum baut sich neu auf, das Humboldt-Forum existiert im Grunde schon jetzt als Idee und Inspiration, Fragen nach der Herkunft von Kunstsammlungen und den starren europäischen Blick zu stellen.
Den zivilgesellschaftlichen Charakter der Kulturinstitutionen stärken
Das will die Reihe „Museum Global“ tun: Exemplarisch arbeiten Düsseldorfs K21 und die Neue Nationalgalerie Berlin an einem „neuen Kanon“, was immer das bedeutet. Jedenfalls sucht man Zusammenhänge einer anderen, weiter gefassten Moderne, die es nicht nur in Paris und Berlin, sondern auch in Brasilien oder der Türkei gab. Mit dem „Fellowship Internationale Museum“ werden Kunsthäuser in die Lage versetzt, Wissenschaftler und Kuratoren für eine längere Zeit einzuladen. Schließlich will die Stiftung mit dem Fonds „Stadtgefährten“ Museen in kleineren Kommunen bei neuen Projekten unterstützen, die in die Stadt hineinwirken.
Hortensia Völckers sagt auch, dass es ihr nicht um vordergründige Kunstaktionen und Theater mit Flüchtlingen geht. Vielmehr will sie den zivilgesellschaftlichen Charakter der Kulturinstitutionen stärken. Dort ist der zugleich offene und geschützte Raum, den jetzt so viele Menschen suchen.
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