Inhaftierter Regisseur: Kreml weist Gnadengesuch von Senzows Mutter zurück
Der Kreml hat ein Gnadengesuch für den inhaftierten ukrainischen Regisseur Oleg Senzow zurückgewiesen. Dessen Mutter Ljudmila Senzowa hatte es an Putin gestellt.
Der Kreml hat ein Gnadengesuch für den inhaftierten ukrainischen Regisseur Oleg Senzow zurückgewiesen. „Die Begnadigungsprozedur beginnt mit dem persönlichen Gesuch des Verurteilten“, hieß es in einem Schreiben des Kremls an die Mutter des Filmemachers, Ljudmila Senzowa, das das Internetportal Hromadske.ua in der Nacht auf Mittwoch veröffentlichte. Die Mutter hatte Ende Juni den Brief an den russischen Präsidenten Wladimir Putin geschrieben. Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, aus juristischer Sicht könne die Bitte der Mutter nicht erfüllt werden. Senzow müsse selbst um Gnade bitten.
Der international bekannte Filmemacher sitzt seit Mai 2014 in russischer Haft. 2015 war er in einem umstrittenen Verfahren wegen angeblich vorbereiteter Terroranschläge auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu 20 Jahren Haft verurteilt worden. Seit rund drei Monaten befindet sich Senzow in einem Hungerstreik, um die Freilassung von rund 70 ebenfalls inhaftierten Ukrainern zu erreichen.
Der Gesundheitszustand Senzows ist einem russischen Medienbericht zufolge kritisch, aber nicht dramatisch. Der 42-Jährige bekomme weiterhin nötige Nährstoffe per Tropf. Seine Angehörigen und Anwälte warnen jedoch seit Wochen, dass es Senzow immer schlechter gehe. (dpa)