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Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.
© dpa

Offener Brief an Tim Renner: Intendanten: "Berlin braucht Frank Castorf!"

Tim Renner sorgt mit seinen Plänen für die Berliner Volksbühne für Wirbel. In einem offenen Brief an den Kulturstaatssekretär einiger Intendanten heißt es jetzt deutlich: Berlin brauche keinen Aufbruch - sondern Frank Castorf.

Die Intendanten Joachim Lux vom Hamburger Thalia Theater, Ulrich Khuon vom Deutschen Theater Berlin und Martin Kusej vom Residenztheater in München haben einen Offenen Brief an Tim Renner geschrieben. Darin wenden sie sich gegen die Pläne des Staatssekretärs für Kultur in Berlin, die Volksbühne nach Auslaufen des Vertrags von Frank Castorf 2017 zu einem freien Produktionshaus zu machen:

„Die Gesellschaft ist in Bewegung, die Städte sind in Bewegung, und die Künste sind es Gott sei Dank auch. Die Bewegung aber, die Sie als Verantwortlicher Politiker derzeit der Berliner Kultur verordnen möchten, bewirkt Zerstörung. Denn sie ist irreversibel. Man kann und muss über alles diskutieren dürfen, und also auch über die Frage, ob es richtig ist, nach dem Schillertheater und der ehemaligen Volksbühne West nun mit der Volksbühne Ost auch noch ein drittes großes Berliner Theater als Ensemble-, Literatur- und Repertoiretheater abzuwickeln. Allerdings sollten solche gravierenden kulturpolitischen Entscheidungen auf der Basis einer breiten öffentlichen Debatte fallen und nicht handstreichartig in den Hinterzimmern der Politik. Dazu ist die Überlegung, die Volksbühne ihrer bisherigen Zweckbestimmung zu entziehen und sie zu einem freien Produktionshaus zu machen, kulturpolitisch zu gravierend.“

Berlin braucht keinen "Aufbruch in die Zukunft"

Die Volksbühne sei kein maroder Sauhaufen, sondern „eines der besten Theater Deutschlands und steht national wie international hervorragend da.“ Der Intendanten-Brief endet damit, dass Berlin keinen „Aufbruch in die Zukunft“ mit der „Abrissbirne“ brauche: „Berlin braucht Frank Castorf und sein Künstlerkollektiv.“ (Tsp)

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