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Da capo al fine. Das Artemis Quartett in der aktuellen Besetzung.
© F. Broede

Zukunft des Artemis Quartetts: Immer in Bewegung

Das Berliner Artemis Quartett ordnet sich neu. Das Ausnahme-Streichquartett ist am 24. Januar zum letzten Mal in alter Besetzung zu erleben.

Im Mai ist alles vorbei. Und auch nicht: Denn dann wird das Artemis Quartett mal wieder in einer neuen Besetzung zu erleben sein. Eckhart Runge, der einzige, der schon vor fast 30 Jahren bei der Gründung des Ausnahme-Streichquartetts in Lübeck dabei war, verlässt die Kammermusikformation, um mehr Zeit für die Familie und eigene Projekte zu haben. Auch Anthea Kreston, die erst 2016 dazugestoßen war, hört dann auf. Die Position der 2. Geige sowie die des Cellos sind also neu zu besetzen. Eigentlich sollten die Namen der Neuen längst feststehen. Aber weil die Chemie ja hundertprozentig stimmen muss in so einer sehr eng arbeitenden musikalischen Viererbande, ist die Suche nach den idealen Nachfolgerinnen oder Nachfolgern noch im Gange.

Am 24. Januar ist das Artemis Quartett in Berlin ein letztes Mal in der Besetzung mit Vineta Sareika, Anthea Kreston, Georg Sigl und Eckhart Runge im Kammermusiksaal zu erleben, mit Werken von Schubert, Samuel Barber und Benjamin Britten. Am 15. Mai betreten am selben Ort dann gleich sechs Artemisten die Bühne: In der ersten Konzerthälfte werden Sextette gespielt, nach der Pause findet dann das Hauptstadtdebüt der zur Hälfte neu besetzten Formation statt.

Summe aller Mitglieder

„Wechselhaft“ ist wohl das beste Adjektiv, um die Geschichte des seit 1989 bestehenden Quartetts zu beschreiben: Primgeiger Wilken Ranck hatte sich bereits 1994 wieder verabschiedet, 2007 schieden die Gründungsmitglieder Heime Müller und Volker Jacobsen aus. Für sie kamen Gregor Sigl und Friedemann Weigle. 2012 verließ Primaria Natalia Prishepenko das Quartett und wurde durch Vineta Sareika ersetzt. Ein Schock, der bei den Konzerten noch lange nachklang, war 2015 der Tod von Friedemann Weigle. Auf seinen Bratschenplatz rückte Gregor Sigl, der zuvor die 2. Geige gespielt hatte, für seine Position wurde die amerikanische Violinistin Anthea Kreston gefunden.

Vielleicht passt es ja tatsächlich zu der geistigen Beweglichkeit, mit der das Artemis Quartett an die interpretatorische Arbeit geht, dass es ihm nicht vergönnt ist, wie andere Formationen über Jahrzehnte in konstanter Besetzung zu spielen. Gregor Sigl hat es mal so formuliert: „Das Artemis Quartett ist die Summe aller seiner Mitglieder. Auch der ehemaligen und zukünftigen.“

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