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Die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek
© AFP/Chris Delmas

Schauspielerin Salma Hayek: "Harvey Weinstein war mein Monster"

Salma Hayek beschuldigt Harvey Weinstein, sie jahrelang sexuell belästigt zu haben. Der ehemalige Hollywood-Produzent bestreitet die Vorwürfe.

Erneut hat ein Hollywood-Star schwere Vorwürfe gegen den früheren Produzenten Harvey Weinstein erhoben: In einem am Mittwoch in der "New York Times" veröffentlichten Artikel schildert die Schauspielerin Salma Hayek, wie Weinstein sie immer wieder sexuell belästigte, erniedrigte und sogar mit dem Tod bedrohte. "Er war jahrelang mein Monster", schreibt die 51-Jährige. Weinstein bestritt die Vorwürfe.

Vor allem die Arbeit an dem 2002 erschienenen Erfolgsfilm "Frida", in dem Hayek die mexikanische Malerin Frida Kahlo spielte, erlebte die Schauspielerin als regelrechte Qual: Sie habe immer wieder "Nein" sagen müssen: "Nein, ihm zu jeder nächtlichen Stunde die Tür zu öffnen, Hotel für Hotel, Drehort für Drehort. Nein, mit ihm zu duschen. Nein, dass er mir beim Duschen zuschaut. Nein, dass er mich massiert. Nein, dass er mir Oralsex macht. Nein, dass ich mich zusammen mit einer anderen Frau vor ihm ausziehe."

Der von Weinstein produzierte Film über Frida Kahlo war ein Herzensprojekt der mexikanischstämmigen Schauspielerin. Hayek fungierte dabei auch als Koproduzentin und hielt die Rechte am Drehbuch. Um den Film nicht zu gefährden, ließ sie nach eigener Darstellung Weinsteins Verhalten über sich ergehen, wie sie in dem Artikel schildert. Er habe zwischenzeitlich gedroht, einer anderen Frau die Hauptrolle zu geben, wogegen sie sich mit Hilfe von Anwälten gewehrt habe.

Weinstein dementiert die Anschuldigungen

Auf jede Ablehnung habe Weinstein mit seiner "macchiavellistischen Wut" reagiert, berichtet Hayek. Er habe ihr einmal mit dem Tod gedroht und gesagt: "Ich bringe dich um, glaube nicht, dass ich dazu nicht fähig bin." Als die Dreharbeiten begannen, hätten die sexuellen Belästigungen aufgehört. Stattdessen habe aber "die Wut" zugenommen. Weinstein habe ihre schauspielerische Darbietung kritisiert und gesagt, der Film werde nur zu Ende gedreht, wenn sie einer expliziten Sexszene mit einer Frau zustimme. Als die Szene gedreht wurde, habe sie einen Nervenzusammenbruch erlitten, berichtete Hayek. Sie habe Beruhigungsmittel genommen.

Als der Film fertig war, habe Weinstein gesagt, er sei zu schlecht für das Kino und werde nur als Video veröffentlicht. Der Film kam dennoch in die Kinos und wurde ein voller Erfolg. Er gewann zwei Oscars und brachte Hayek eine Oscar-Nominierung ein.

Weinstein ließ die Angaben der Schauspielerin dementieren. Alle von Hayek vorgebrachte sexuellen Anschuldigungen seien falsch, ließ er über einen Sprecher mitteilen. "Andere Zeugen der Ereignisse stellen die Vorgänge anders dar." Weinsteins Äußerungen über den fertigen Film seien überdies seiner Enttäuschung über den Schnitt geschuldet gewesen. Dies sei der Grund dafür gewesen, dass er "gemeinsam mit der sehr talentierten Regisseurin Julie Taymor" dem Filmschnitt den letzten Schliff gegeben habe.

Neue Vorwürfe gegen Russell Simmons

Weinstein ist seit Oktober mit den Vorwürfen dutzender Frauen konfrontiert, die ihm sexuelle Belästigung oder sogar Vergewaltigung vorwerfen. Nachdem die "New York Times" Opfer des einst mächtigen Filmproduzenten zu Wort kommen ließ, machten viele weitere Frauen ihre Erfahrungen mit Weinstein öffentlich - darunter Stars wie Gwyneth Paltrow und Angelina Jolie. Der Fall löste in den USA und in anderen Ländern eine breite Debatte über sexuelle Belästigung aus, fast täglich melden sich Opfer zu Wort.

Die "New York Times" berichtete am Mittwoch auch von neuen Vorwürfen gegen den Hip-Hop-Produzenten Russell Simmons: Mindestens drei Frauen behaupten demnach, von dem heute 60-Jährigen vergewaltigt worden zu sein. Zuvor hatten ihn bereits zwei andere Frauen sexueller Gewalt bezichtigt. Simmons wies die Vorwürfe zurück, zog sich aber dennoch aus seinen Firmen zurück. Auch die neuen Vorwürfe bestritt er. (AFP)

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