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Landon Whittaker alias Dirty Daddy Don, legt im Club "Melancholie 2" bei dem Musikprojekt #UnitedWeStream auf.
© Britta Pedersen/dpa

Musikkultur in der Coronakrise: Grütters stellt Millionenförderung für Clubs in Aussicht

Die Kulturstaatsministerin will mit viel Geld ein Clubsterben verhindern. Berliner „Clubcommission“ spricht von riesigem Schritt in die richtige Richtung.

Kulturstaatsministerin Monika Grütters stellt Clubs Förderung in Millionenhöhe in Aussicht. „Corona hat die Clubs hart getroffen: Sie waren die ersten, die schließen mussten, und sie werden voraussichtlich erst sehr spät wieder öffnen können. Deshalb müssen wir reagieren, um ein Clubsterben zu verhindern“, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Grütters kündigte an: „In der kommenden Woche wird der Deutsche Bundestag das eine Milliarde Euro umfassende Konjunkturprogramm 'Neustart Kultur' verabschieden. Darin sind alleine 150 Millionen Euro für die überwiegend privatwirtschaftlich organisiere Musikkultur enthalten - ein Teil dieser Mittel steht auch den Clubs zur Verfügung, die Live-Aufführungen bieten.“ Darüber hinaus könnten die Clubs „pandemiebedingte Investitionen“ beantragen sowie von Überbrückungshilfen des Bundeswirtschaftsministeriums profitieren.

"Bedeutendes Charakteristikum unserer Kulturlandschaft"

Grütters nahm aber auch die Bundesländer in die Pflicht: „Unabhängig von den Leistungen des Bundes müssen im Übrigen natürlich auch die Länder ihren Beitrag für den Erhalt der Clubkultur leisten“, sagte sie. „Denn wir brauchen die Clubs, sie sind nicht nur touristisch und wirtschaftlich für unsere Städte wichtig, sondern sie sind ein bedeutendes Charakteristikum unserer Kulturlandschaft in Deutschland“, sagte die Berliner Christdemokratin.

Pamela Schobeß, Vorsitzende des Berliner Branchenvereins „Clubcommission“, begrüßte die Ankündigung. Sie sagte den Zeitungen: „Wenn die Förderprogramme so kommen, wie sie angekündigt sind, ist das ein riesiger Schritt in die richtige Richtung und eine Chance, zu überleben.“ Die Lage sei dramatisch: „Wenn wir keine Förderung bekommen, bedeutet das das Ende der Berliner Clubkultur und damit auch der deutschen Clubkultur“, sagte Schobeß. „Wir können uns nicht aus eigener Kraft über so einen langen Zeitraum - vor allem, wenn man nicht weiß, wie lang der Zeitraum ist - finanziell über Wasser halten. Wir haben keine Möglichkeit, unsere Fixkosten zu erwirtschaften. Das ist die bittere Wahrheit.“ KNA

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