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Rave on. Die Szene leidet derzeit stark unter der Pandemie.
© Sophia Kembowski/dpa

Berliner Nachtleben: Das Clubsterben ist kein Pandemie-Phänomen!

Ja, es kann sein, dass manche Clubs auch nach dem Ende der Pandemie nicht wieder öffnen. Aber das gehört in Berlin dazu. Ein Kommentar.

Puh, schon wieder munkelt ein internationales Medium, mit Berlins Nachtleben sei es vorbei und also auch mit Berlin als Ganzem. Wieso beschleicht uns das Gefühl, dass es eher mit dem „Wall Street Journal“ bald vorbei ist? Oder warum geht man dort offenbar davon aus, dass die Pandemie die Stadt dauerhaft spaßfrei machen würde? 

Ja, es stimmt, die Clubs sind derzeit in einer oft mehr als existenzbedrohlichen Lage. Wahrscheinlich werden manche nie wieder eröffnen können und das sind nicht einfach nur Insolvenzen, das sind oft langsam gewachsene Herzensprojekte, die ihren Teams und ihrem Publikum viel bedeuten. Das ist tragisch und, soweit möglich, sollten die Politik mit Soforthilfen und die Stammgäste mit Spenden helfen. Aber Clubs, die schließen, sind in Berlin nichts Neues.

Die Clublandschaft lebt von ihren tektonischen Verschiebungen, von Schließungen, die eben auch Raum und Möglichkeiten für Neues bieten, vielleicht auch für eine neue Clubbetreiber-Generation und neue Konzepte. Hedonismus hat schließlich viele Gesichter.

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Die Szene für tot zu erklären, ist darum nichts weiter als Quatsch, den Berlin-Korrespondentinnen großer US-amerikanischer Redaktionen schreiben, weil er gut geklickt, viel gelesen wird. Wir wenden uns dann mal wieder anderen Dingen zu – etwa dem Traum von neuen Clubs.

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