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Wenig Flüge, kaum Abfall, kein Fleisch: der deutsche Film soll grüner werden. Szene mit Jessica Schwarz im TV-Film "Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner", der im September in der ARD lief.
© Christoph Assmann/ARD Degeto/NFP/dpa

Nachhaltigkeit in der Filmindustrie: Grüner Film: deutsche Produzenten verpflichten sich freiwillig

Weniger CO²-Ausstoß: der Produzentenverband regt eine Selbstverpflichtung für grünes Produzieren an. Zu den Erstunterzeichnern zählen auch Berliner Firmen.

Mitglieder des deutschen Produzentenverbands haben eine „Freiwillige Selbstverpflichtung zur nachhaltigen Filmproduktion“ unterzeichnet. Damit wollen sich die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner nicht nur "zu einer emissionsarmen und klimaneutralen Filmproduktion" bekennen, sondern konkret werden. Mit "klar formulierten, wirksamen Einzelmaßnahmen, die für die Filmproduktion aus heutiger Sicht durchaus einschneidend erscheinen, aber mit Übung, Unterstützung und einem mitwirkenden Umfeld bald selbstverständlich von der Hand gehen werden", heißt es in der Erklärung.

Die Klimaneutralität soll vor allem „durch Vermeidung und Reduktion“ erreicht werden, so die Initiatoren Nicole Gerhards (Niko Film) und Karsten Stöter (Rohfilm Factory). Alle übrigen Emissionen sollen kompensiert werden.

Zu den proaktiven Maßnahmen bei der "Freiwilligen Selbstverpflichtung" zählen der Verzicht auf längere Flüge, die Nutzung der jeweils umweltfreundlichsten Energieversorgung und entsprechend ökologischer Technologien am Set, ein Catering mit ausschließlich regionalen und saisonalen Produkten und weitgehendem Verzicht auf Fleisch sowie die Abfall- und Plastikreduktion.

Die Produzenten appellieren an die Politik, die Maßnahmen zu unterstützen

Zu den Erstunterzeichnern zählen die Berliner Firmen Komplizen Film („Toni Erdmann“), Schramm Film („Transit“) und 23/5 Film („Atlas“) sowie die Münchner Firma Neue Bioskop ("Die Agentin"). Die Produzenten - bisher vor allem aus dem Arthouse-Bereich - appellieren dabei nicht nur an Filmteams und Branchenmitglieder, diese Ziele ebenfalls anzustreben, sondern auch an die Politik, an Förderinstitutionen und TV-Sender, die Maßnahmen finanziell zu fördern.

Aus der Branche wie aus der Filmpolitik ist derzeit zu hören, dass die nächste Novelle des Filmfördergesetzes eine Nachhaltigkeitsklausel enthalten soll. Als brancheneigene Initiative gibt es bisher vor allem den Grünen Drehpass der Filmförderung Hamburg Schleswig-Holstein, der nachhaltig entstandene Produktionen mit einem Zertifikat auszeichnet. chp

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