Fatoni, Richard Hawley, Peter Perrett: Die Pop-Alben der Woche im Soundcheck
Jeden Freitag ab 21 Uhr stellen vier PopkritikerInnen auf Radio Eins die Alben der Woche vor. Mit Fatoni, Richard Hawley, Perry Farrell und Peter Perrett.
Fatoni: Andorra (Universal)
Deutsch-Rap, aber nichts für Schulhöfe: Beatles-Fan Fatoni lässt das Cover seines zweiten Soloalbums von Klaus Voormann gestalten, duettiert mit Dirk von Lowtzow, leidet am unterkomplexen Status Quo des eigenen Genres. Sein biografischer Post-Adoleszenz-Rap kommt ohne Albernheiten und Machismo aus, es geht um Zweifel, Dieter Bohlen und Selbstverortung. Über die Betrachtung des eigenen Lebens findet Fatoni zu höheren Wahrheiten. Torsten Groß, Moderator
Richard Hawley: Further (BMG/ADA)
Als Überlebender des Britpop legt Richard Hawley mit seinem neunten Album einen Zahn zu: weniger Sentimentalität, mehr Offensivität. Das hält genau für fünf Minuten, dann ist er wieder ganz der Romantiker, der sich verlässlich um Themen wie das Älterwerden und das Einsamsein kümmert – ebenso wie um vergessene Suffragetten. Ein Herzchen durch und durch. Christine Heise, Radio eins
Perry Farrell: Kind Heaven (BMG)
Der Schlangenbeschwörer des New-Age-Grunge oder Prä-Crossover ist zurück. Mit seinen Bands Jane’s Addiction und Porno For Pyros stand Perry Farrell auf der hippiesken Seite des Alternative- Rock und gründete 1991 das Lollapalooza- Festival. Jetzt versucht er sich mithilfe von Produzentenlegende Tony Visconti an einer wilden Vermischung von Elektro, Metal, Funk, Wave, Swing und Progrock. Markus Naegele, Verlagasleiter Heyne Hardcore
Peter Perrett: Humanworld (Domino)
Natürlich muss man Peter Perrett dafür dankbar sein, dass er vor 41 Jahren mit seiner kurzlebigen Band The Only Ones einen Song für die Ewigkeit eingespielt hat: die Powerpop-Hymne „Another Girl, Another Planet“. Nach Jahrzehnten im künstlerischen Nirvana überraschte Perrett 2017 mit einem starken Soloalbum, dem er nun ein weiteres, nicht ganz so gutes folgen lässt. „Humanworld“ ist strikt ins Gestern gerichtet, was man einem 67-Jährigen wohl verzeihen mag. Jörg Wunder, Tagesspiegel
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