Neues Album von Beyoncé und Jay-Z: Die Eheleute Carter und das Finale ihrer Versöhnungsshow
Beyoncé und Jay-Z sind gerade zusammen auf Tour. Jetzt haben sie als The Carters das Album "Everything Is Love" herausgebracht und beenden damit endgültig ihre Ehekrise.
Seit die Obamas das Weiße Haus verlassen haben, sind Beyoncé und Jay-Z Amerikas first couple. Das strahlende, reiche, glückliche Paar, zu dem das Land, ach was, die ganze Welt aufblickt. Gelegenheit zur Anhimmelung bietet die Tournee, auf der die Königlichen sich derzeit befinden. Nächste Woche gibt es eine Audienz im Berliner Olympiastadion. Und für alle, die nicht dabei sein können, haben die Sängerin und der Rapper jetzt ihr erstes gemeinsames Album herausgebracht. Wie man das heute so macht: ohne Ankündigung und zunächst exklusiv bei Jay-Zs Streamingdienst Tidal.
Musikalisch eher mittelspannend, funktioniert „Everything Is Love“ vor allem als weitere Folge der epischen Romantik-Inszenierung von Beyoncé Giselle Knowles und Shawn Corey Carter, die seit zehn Jahren verheiratet sind und drei gemeinsame Kinder haben. Als Jay-Z mit einer gewissen Becky fremdging, erlebte das Paar eine schwere Krise. Beyoncé war sauer, ihre Schwester Solange knallte Jay-Z eine, er zeigte Reue, jetzt ist alles wieder gut.
Beyoncé dominiert, Jay-Z wirkt wie ein Gast-Rapper
Ob die Geschichte tatsächlich so stattgefunden hat, spielt keine Rolle, denn die beiden haben sie in den letzten Jahren auf den Alben „Lemonade“ (Beyoncé) und „4:44“ (Jay-Z) mit einer solchen Grandezza durchgespielt, dass man ihnen fast schon die nächste Krise wünschen möchte. Dabei geht dann Beyoncé mit einer Frau fremd, Jay-Z ist am Boden, holt sich Rat bei seiner lesbischen Mutter und fleht Bey an, zu ihm zurückzukehren, was sie schließlich tut. Das Ergebnis sind die Alben „Orange Juice“ (Beyoncé) und „5:55“ (Jay-Z), plus Welttournee und EP.
Bis es so weit ist, können sich die Fans am aktuellen Versöhnungskapitel erfreuen, das dem dialektischen Dreischritt folgend, die Synthese der beiden Vorgängerwerke darstellt. So bringt das Paar „Everything Is Love“ unter dem Familiennamen The Carters heraus und feiert sich in neuen geschmackvollen Songs selbst. Im souligen Auftaktstück „Summer“ säuseln sie von sommerlichen Liebesspielen am Strand. Beyoncé übernimmt wie auf den meisten Songs die Hauptrolle. Ihr Mann wirkt fast wie ein Gast-Rapper, wobei sie ihn selbst dafür eigentlich nicht braucht, wie sie bei der Single „Apeshit“ mit einer lässig runtergerappten Strophe beweist.
Im abschließenden Stück „Lovehappy“ erzählen Jay-Z und Beyoncé das ganze Ehedrama noch einmal im Schnelldurchgang nach, bis die Sängerin beschließt, dass sie und ihr Mann immer noch perfekt füreinander sind. Allerdings künden die abschließenden Zeilen „We came, and we saw, and we conquered it all/ We came, and we conquered, now we’re happy in love“ von einer Menge Anstrengung. Die Leichtigkeit ihres gemeinsamen Hits „Crazy In Love“ ist dahin. Liebe ist Kampf, heißt es jetzt. Die Carters haben ihn gewonnen – hoffentlich sind sie auch glücklich.
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