Wettbewerb: Die besten Comics des Jahres - Andreas Platthaus' Favoriten
Nach unseren Lesern nennt jetzt die aus neun professionellen Comiclesern bestehende Jury ihre Favoriten des zu Ende gehenden Jahres. Heute: FAZ-Redakteur Andreas Platthaus
In den vergangenen Wochen haben wir unsere Leser gefragt, welches für sie die besten Comics des Jahres 2012 waren. Mehr als 100 Einsendungen mit teilweise ausführlichen Begründungen erreichten uns, hier ist eine Auswahl davon dokumentiert.
Jetzt ist die Fach-Jury dran. Sie besteht aus Anne Delseit (AnimaniA, Comix), Lutz Göllner (zitty), Volker Hamann (Reddition), Matthias Hofmann (Alfonz), Martin Jurgeit (Comixene), Stefan Pannor (Spiegel Online), Frauke Pfeiffer (Comicgate), Andreas Platthaus (FAZ) und Lars von Törne (Tagesspiegel).
Jedes Jurymitglied war aufgefordert, unter den im vergangenen Jahr auf Deutsch erschienen Titeln seine fünf Favoriten zu nennen und die Auswahl kurz zu begründen. Hier die Antworten von Andreas Platthaus, stellvertretender Feuilleton-Ressortleiter der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Platz 5: Moebius: "Arzak - Der Raumvermesser" (Ehapa)
Das Vermächtnis des größten europäischen Comiczeichners belebt einen Mythos wieder und hat doch das ganze Raffinement zu bieten, das Moebius sich in den mehr als drei Jahrzehnten seitdem erarbeiten konnte. Als unabgeschlossene Geschichte bleibt sie das schönste Fragment der Comicgeschichte.
Platz 4: Simon Schwartz: "Packeis" (Avant-Verlag)
Ein deutscher Comic mit Zug in die Welt, in die Geschichte, ins Offene. Wie hier mit Genre, Tradition und Seitenarchitektur gespielt wird, ist nicht nur international wettbewerbsfähig, sondern auch ein Kunststück im wörtlichen Sinne.
Platz 3: Christophe Blain & Abel Lanzac: "Quai d'Orsay" (Reprodukt)
Der witzigste Comic des Jahres - weil hier Humor wie Geistreichtum gleichermaßen wichtig sind. In bester Tradition einer kleinen Berufsschicksalsgemeinschaft à la "Gaston" wird hier große Politik karikiert, von einem Autor mit Insiderkenntnissen und einem Zeichner mit außerordentlichen Fähigkeiten.
Hier finden Sie die zwei Top-Favoriten von Andreas Platthaus
Platz 2: Art Spiegelman: "MetaMaus" (S. Fischer)
Kein Comic, aber so wichtig für den Comic als Genre wie kein anderes Buch. Eine Geschichte der bedeutendsten modernen Bildergeschichte, ein Plädoyer für die Möglichkeiten der Erzählform. Und nicht zuletzt ein höchst eindrucksvoll ins Deutsche übersetztes Buch.
Platz 1: Manu Larcenet: "Blast - Masse" (Reprodukt)
Ein Comic wie eine Urgewalt, angelegt in einer stilistischen wie inhaltlichen Breite, die dem Porträt einer monströsen Persönlichkeit gerecht wird, voller visuellen Metaphern und mit einer moralischen Ambivalenz, die zum Gewagtesten gehört, was Literatur geleistet hat.
Die Favoriten der anderen Jurymitglieder veröffentlichen wir nach und nach in den kommenden Tagen. Am 12. Dezember geben wir die Gewinner der Gesamtauswahl bekannt.
Andreas Platthaus
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