„Das magische Auge im Mosaik“: Der Zukunft zugewandt - die Abrafaxe digital
Die einstigen DDR-Helden Abrafaxe sind heute Vorreiter in Sachen digitale Comics. Unter dem Slogan „Das magische Auge“ führt der Mosaik-Verlag jetzt vor, wie sich klassische Print-Produkte elektronisch erweitern lassen.
Die Zeitschrift „Mosaik“, das dienstälteste komplett in Deutschland produzierte Comic-Magazin, kann auf eine sechs Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte zurückblicken, die zunächst in der DDR startete, dann aber nach der Wiedervereinigung keineswegs abbrach. Das zeigt nicht zuletzt, dass in diesem Monat schon das 700. „Mosaik“-Heft an den Kiosken ausliegt. Dass die Ausgabe auf dem Cover die Nummer 471 trägt, liegt daran, dass vor 40 Jahren die Handlungsträger des Heftes kurzerhand ausgetauscht werden mussten, als Hannes Hegen, der Schöpfer der ursprünglich im „Mosaik“ vertretenen Digedags, seine Zusammenarbeit mit dem Verlag aufkündigte.
Die dann nachfolgenden Abrafaxe – zunächst geprägt von Szenarist Lothar Dräger und Zeichnerin Lona Rietschel – erscheinen inzwischen doppelt so lange wie ihre Vorgänger. Und mit ihnen läutet der in Berlin-Westend sitzende Mosaik-Steinchen-für-Steinchen-Verlag jetzt unter dem Slogan „Das magische Auge im Mosaik“ ab dem März-Heft ein neues, digitales Zeitalter des Magazins ein. Dabei handelt es sich nicht einfach um eine E-Book-Version – die gibt es schon. Sondern hier wird explizit die Printausgabe digital ergänzt. Dazu muss man sich die App „Mosaik magic“ herunterladen. Dann kann man mit einem Smartphone oder einem Tablet mit Kamera das „Mosaik“-Heft nach dem „Magischen Auge“-Symbol absuchen, das ab sofort etwa fünfmal in jedem Heft auftaucht.
Die entsprechenden Seiten werden mit dem Smartphone gescannt und schon bekommt man interessante Zusatzinformationen geliefert. Das können kurze Filme sein, die den Entstehungsprozess der entsprechenden Seite zeigen, oder auch Hintergründe zu den gerade laufenden Geschichten. Auch die in den vergangenen Monaten erschienenen Hefte kann man noch einmal rausholen, denn dort gibt es bereits erste Extras mit dem Smartphone zu entdecken. Passend zur anstehenden Osterzeit sind diese zunächst zu Testzwecken eingebauten Zusatzinfos aber noch nicht mit dem „magischen Auge“ gekennzeichnet worden und müssen gesucht werden.
Die Abrafaxe zeigen, dass sie auch nach fast vier Jahrzehnten Existenz alles andere als angestaubt sind. Vielmehr könnte ihre „Mosaik magic“-App auch anderen Comic-Helden als interessantes Beispiel dienen, wie man selbst mit seinem gedruckten Heft eine erfolgreiche Zukunft in digitalen Zeiten haben kann.
Martin Jurgeit
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